Close map
/ Nordkap auf eigene Faust

Harstad

Norwegen, 08. July 2024
Dreckschleuder
Der heutige Tag fing sehr nass und kalt an. Ungemütlich und grau starteten wir in den Tag. Die Wahl der Bekleidung fiel auf warme und regendichte Sachen. Ich habe noch das Daunenfutter in meine Jacke gesteppt und fühlten mich von Anfang an nicht wohl. Wie eine Wurst in der Pelle, dann im Wasserbad und bei zunehmender Hitze wurde die Haut immer Praller. Ich hatte das Gefühl gleich platze ich.
Es hilft nichts, ich musste anhalten.Mitten im Berufsverkehr bin ich an einer Bushaltestelle und habe mir kurzerhand die Jacken vom Leib gerissen. Den Steppteddy aus der Jacke genommen und schnell im Koffer verstaut. Die anderen Beiden warteten schon ungeduldig an der nächsten Strassenecke.
Nach dem ich meine Jacke und Regenjacke wieder an hatte bin ich gleich wieder los. Und auf den ersten Metern merkte ich sofort wie schön frei ich mich wieder bewegen konnte. Sehr sehr schön, ich konnte atmen und Motorrad fahren. Jetzt passt es.
Doch leider hielt die Wohltat nicht sehr lange an. Zuerst gerieten wir in einen ordentlichen Regen. Die Strasse naß und die Klamotten wurden auf die Probe gestellt. Meine neuen Handschuhe hielten dicht. Auch meine Überjacke hatte mich nicht enttäuscht,bei mir war alles in bester Ordnung, allerdings fing ich jetzt an zu frieren. Das Thermometer zeigte um die 10 Grad an, durch den Wind von der See beim fahren fühlte es sich wie minusgrade an. Es war zum verzweifeln, erst schwitzen jetzt frieren, das kann doch alles nicht wahr sein.
Irgendwann bei einer Pinkelpause habe ich mir dann meine Jogging-jacke aus den Koffer geholt und noch schnell untergezogen. Jetzt funktioniert der ganze Quatsch, ich fühle mich wohl, kann mich bewegen und mir ist warm aber nicht zu warm. Endlich !!

Unsere Tour führte uns immer weiter Richtung Küste. An einer Abbiegung haben wir dann einen kleinen Laden zum Kaffeetrinken entdeckt. Wir ließen uns Zeit und haben noch mit ein paar Einheimischen gequatscht. Diese rieten uns bei der Weiterfahrt, auf wildeTier aufzupassen. Diese seien zur Zeit sehr aktiv und springen auch schon mal auf die Strassen. Rentiere, Elche und Braunbären……
Was, Braunbären? Haben wir das richtig gehört? Ja, hier gibt es jede Menge Großtiere und eben auch hungrige , Motorradfahrer verschlingene Braunbären. Na prost Mahlzeit !!!

Gesehen haben wir aber nix. Zum Glück!!

Beim weiterfahren mussten wir uns später entscheiden, die Rute folgen und über Mautwege und Fähre nach Harstedt oder immer an der Küstenstrasse mit knapp 100km Umweg entlang fahren.
Da wir noch viel Zeit haben und ja zum Fahren nach Norwegen gekommen sind, entscheiden wir uns für den Umweg!
Und das war gut so. Wir haben hier die wirklich schönste Küstenstrasse der Welt erleben dürfen. Wir sind an Fjorden vorbei, duch Canyons hindurch, über Berge und Täler gefahren. Wir haben bestimmt 2000 Rechtskurven und 1999 Linkskurven gemeistert, (grins) und dabei kaum ein anderes Fahrzeug entdeckt. Das war nun mal wirklich eine Traumtour.
Zwischendurch haben wir noch ein kleines Cafe an der Strasse entdeckt. Bedient haben hier wohl die Kinder der Besitzer, vieleicht 14 oder 15 Jahre alt . Total nett das Ganze. Es gab frischen Kaffe und Torte. Torte an die 6 verschiedene Sorten, wer mochte auch Eis und Waffeln. Ein toller Ort.

Nach ner knappen halben Stunde ging es auch schon weiter. Irgendwann über eine grosse Brücke, bei der wir mit knapp 30 -40 kmh rüber schleichen mussten. Der Wind war so heftig, das wir kaum auf den Bikes geblieben sind. Der Windsack hing waagerecht und steif in Luft. Also mindestens Windstärke 6. Ich glaube aber es war viel heftiger. Völlig durchgeschüttelt sind wir in unserem neuen Hotel angekommen. Fußweg vom Motorrad erträgliche 100 Meter, und mit sauberen Zimmern checken wir ein.
…putz mich mal
Hier ist auch mal sauberes Wasser nötig
Wunderschön…nur die Sonne fehlt
Kurze Rast
Und lecker Kuchen
Rentierpudding

Harstad

That could interest you too

*