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/ Das fehlende Stück von Melnik zur Elbquelle 2024
Habt ihr auch immer einen "Reiseapfel" dabei? Das ist der, den man voller guter Vorsätze am Anfang der Reise einpackt, weil man ja etwas Gesundes braucht, und den man am Ende immer noch im Gepäck hat. Meinen Reisapfel habe ich gestern gefunden, nun darf er mit nach Berlin.
Der heutige letzte Tag der Tour fing mit recht viel Regen an. Aber wir mussten unbedingt los, weil wir eine Herausforderung zu meistern hatten. Inklusive Fahrrad von Spindlermühle nach Melnik zum Auto. Klingt leicht, ist es aber nicht.
Weil es nämlich in Spindlermühle keine Schienen gibt und die Busse alle nicht dahin fahren, wohin wir wollten, sind wir erstmal im Regen und bei Kälte 20 km geradelt. All das bergab, was wir vor zwei Tagen hochgefahren sind.
380 Höhenmeter in 15 km. Ging flott voran. Ohne Regen und etwas wärmer wäre es ein Traum gewesen. Hat aber natürlich trotzdem Spass gemacht.
Nach einer guten Stunde haben wir den nächstgelegenen Bahnhof erreicht. Sah etwas verlassen aus, aber offenbar hatte alles seine Richtigkeit. (Die coole Spiegelung in der Pfütze war Zufall. Ich habe sie erst im Nachhinein entdeckt.)
Warm und trocken war wichtig, weil ich inzwischen mit pitschepatsche nassen Turnschuhen unterwegs war. Für den Sandalen-Trick war es mir heute zu kalt und meine Gamaschen liegen in München. Sorry, Petra, ich hätte auf dich hören sollen.
Das sind übrigens die Bahnsteige in Kuncice. Kurz vor Einfahrt eines Zuges stellt der Bahnhofsvorsteher höchstpersönlich eine Tafel auf den Bahnsteig, an dem der Zug halten wird. So geht's auch. Wieder etwas, das bei uns in Deutschland undenkbar wäre.
Richtig extrem fies waren die Einstiege in die Bummelzüge. Eng, steil und mit richtig hohen Stufen. Zum Glück hat mein Bruder alles gut gemeistert. Ich hätte es alleine mit Gepäck und E-Bike niemals geschafft. Und wir mussten ja nicht nur in diesen einen Zug.
Umstieg nach gut zwei Stunden. Bahnhof sehr ähnlich, Gleissituation ebenfalls. Das ganze Geschisse also nochmal.
Kurz später Ankunft in Melnik bei heftigem Gewitter. Ich habe mich trotzdem gleich heimisch gefühlt. So schöne Container! Nach 15 Minuten war das schlimmste vorbei und es ging eine kurze Strecke per Rad zum Campingplatz.
Das Auto stand unversehrt und ganz wunderbar dort, wo ich es vor 5 Tagen abgestellt habe. Die Idee mit dem Campingplatz als Parkmöglichkeit muss man sich unbedingt merken. Fast unglaublich, aber große Freude: Zwei Fahrräder und jede Menge Gepäck passen in meinen Qubo.
Dann ging es in vier Stunden zügig nach Berlin. Vorher Powereinkauf im tschechischen Kaufland. Wir hatten so viele Kronen übrig. Jetzt haben wir Müsli für die nächsten drei Jahre.
Eine allerletzte kleine Tour sind wir am Abend gefahren. Stefan und Familie wohnen im Parklizenzbereich und wir haben 3,5 Kilometer außerhalb geparkt. Für zwei Tage 60 € gespart und da wir die Fahrräder ja sowieso dabei hatten, war es kein Aufwand im
Nun bin ich in Berlin und die wunderbare Tour ist zu Ende. Mein allerherzlichster Dank geht an Stefan. Du warst perfekte Reisebegleitung. Ich hätte mir niemand besseren denken können 🥰.