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Bethlehem

, 08. October 2022
Am heutigen Tag ging es für uns nach Palästina, genauer gesagt nach Bethlehem.
Da durch den Shabbat in Jerusalem (in den jüdischen Bezirken) sowieso - und mal wieder - alles geschlossen war, kam uns der Ausflug sehr gelegen.
Also haben wir uns auf den Weg zum Damaskus Gate gemacht und den Bus nach Bethlehem genommen. Zuvor waren wir immer wieder gewarnt worden, dass es nicht sicher sei und wir deshalb lieber eine geführte Tour machen sollten. Außer einem Plastiktütenangriff eines kleinen Jungen auf Max gab es keinerlei Vorfälle und wir hatten zu keinem Zeitpunkt ein Unsicherheitsgefühl.
Sogar ganz im Gegenteil! Wir wurden super freundlich empfangen und hatten den Eindruck, dass es den Palästinensern sehr wichtig ist, den Reisenden einen anderen Eindruck ihrer Herkunft zu vermitteln, als es die Medien häufig tun.

Nachdem wir in Bethlehem angekommen sind, haben wir uns zu Fuß auf den Weg durch die vielen Menschenmassen gemacht. Weil wir uns gestern bereits die Grabeskirche angeschaut haben, ging es heute dann auch zur Geburtskirche von Jesus - die uns im Gegensatz zu gestern nicht so nachdrücklich beeindruckt hat! Im Anschluss haben wir uns noch die Milchgrotte angesehen, in der die Heilige Familie auf der Flucht nach Ägypten Zuflucht fand.
Natürlich wurde auch hier eine Kirche errichtet - wie sollte es auch anders sein?

Nachdem der historische & religiöse Part von Bethlehem besichtigt war, ging es zurück in die Gegenwart.
Der bekannte Streetartkünstler Banksy hat sich in Bethlehem an mehreren Stellen ausgetobt - zu unserem Erstaunen unter anderem hinter einer Autowaschanlage.
In einer Nacht- und Nebelaktion hat er oder sie sich mit dem Motiv eines Demonstranten, der einen Blumenstrauß wirft, verewigt. Dieses Graffiti ist sogar einzigartig auf der Welt.

Die Mauer, die von Israel erbaut wurde und Israel von Palästina trennt, ist alleine zwischen Jerusalem und Bethlehem über 700km lang.
Auch auf dieser Mauer haben sich einige Streetartkünstler verewigt. Die Motive kritisieren den Konflikt zwischen Israel und Palästina in hunderten verschiedenen Motiven, teilweise auf satirische Art und Weise.
Zu den verschiedenen Orten wurden wir von einem palästinensischen Taxifahrer gebracht der in unserem Alter war und uns die andere Seite des Konflikts näher gebracht hat.
Das Gespräch mit ihm hat uns nachdenklich gestimmt und bewusst gemacht, wie schwierig und komplex die ganze Thematik wirklich ist.

Obwohl der Tag bis hierhin sehr entspannt war, wurden wir beim erneuten Grenzübertritt von der Realität eingeholt. Ein mit einem Maschinengewehr bewaffneter Soldat forderte alle auf, den Bus zur Passkontrolle zu verlassen, woraufhin es zu einer lauten Auseinandersetzung zwischen ihm und einem Fahrgast kam.
Nichts desto trotz hat uns der Tag nachhaltig beeindruckt und wir würden jedem, der die Chance hat, empfehlen, sich beide Seiten anzuhören und anzusehen, um sich ein eigenes Bild zu machen.
Geburtskirche
Milchgrotte
Banksy-Graffity‘s in Bethlehem

Bethlehem

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