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/ Route 66 by E-Bike / From Chicago to Santa Monica

Ludlow (Übernachten in Barstow)

USA, 28. June 2019
40. Etappe 28.06.2019 / Etappe Needles - Ludlow / 169 km, 1355 Höhenmeter

Übernachtet haben wir in Barstow, da in Ludlow kein Restaurant mehr offen hatte und nur ein Motel (mit sehr schlechten Ruf) zur Verfügung stand.

Gepackt!!! 169 Kilometer durch die Mojave Wüste.

Morgens um 04.30 fuhren Roli und ich los. Die Etappe war durchgeplant und Mike und Daneli waren die wertvollen Helfer. Ohne die zwei Söhne von Roli, wäre die Etappe fast nicht fahrbar gewesen. Beide waren an den 2 einzigen Punkten, nach 60 Kilometer in Fenner und nach 120 Kilometer bei Roy’s Café in Amboy bereit, uns mit kühlen Getränken und natürlich mit wieder aufgeladenen Akkus, also mit Strom zu versorgen.

Zuerst ging es auf die Autobahn. 60 Kilometer, davon 45 ziemlich satt hinauf, nach Fenner zu einer Oase, einer Tankstelle in der Wüste. Die Aufwärtskilometer fuhren direkt ein, da wir alles auf Eco fahren mussten und Roli musste beissen. Als wir in Fenner ankamen, wechselten wir sofort die Akkus aus und Mike schloss sie gleich in der Tankstelle zum Laden an. Danach Pause, trinken, essen und nach einer halben Stunde ging es weiter. Diesmal auf die alte Route 66 durch die brennende, steinige Wüste.

Auf dieser Strasse werden die Brücken und der Belag saniert und sie war für Autos gesperrt. Radfahren ist und war kein Problem, da wir immer ausweichen konnten. Somit waren Roli und ich während den nächsten 60 Kilometern ganz alleine unterwegs und das Thermometer stieg und stieg. Am Wegesrand immer wieder Geisterhäuser, Geisteroasen wo die Leute alles stehen und liegengelassen haben. Nach 20 Kilometern Fahrt kam zudem der neue Belag dazu. Rabenschwarzer Teer und die Hitze drückte von unten ebenso wie von oben. Trotzdem kühlte der Fahrtwind und auf dem fahrenden Velo war es gar nicht so schlimm. Ich konnte die Fahrt richtig geniessen und wir fuhren durch eine Wüste, die trotz der Eintönigkeit sehenswert ist. Auf der rechten Seite der Strasse hatte es zudem eine leichte Sanderhöhung und ich würde sagen, während ca. 40 der 60 Kilometer waren an und auf der Düne Namen und Symbole mit Steinen gelegt worden. Schön zum Anschauen und es lenkte etwas von der Geradeausstrasse ab.

Wir kamen in Amboy an und in Roy’s Café wurden wir herzlich empfangen. Die Jungs sorgten dafür, dass es uns gut ging und nach einer weiteren halben Stunde und mit viel Strom unter dem Arsch konnten wir bei fast 50 Grad im Schatten die letzten 50 Kilometer in Angriff nehmen. Diesmal durch Wüste und viel noch nicht sehr alten, schwarzen Lavagestein. So wie ich gelesen habe, war etwa vor 10 000 Jahren dort der letzte Ausbruch. Als wir Ludlow erreichten waren wir platt. Bei dieser Hitze 9 Stunden im Sattel und ca. 12 Stunden unterwegs, tja wir haben es nicht anders gewollt. Königsetappe geschafft und glücklich angekommen. Und natürlich waren wir auch Stolz auf die Leistung an diesem Tag.

Die Jungs holten uns um 17.30 in Ludlow ab. In diesem Kaff hat es eigentlich nur Geisterhäuser, ein Motel, eine Tankstelle und ein Café, dass um 18.00 schliesst. Somit war es schlau, die Velos ins Auto zu laden, 90 Kilometer nach Barstow zu fahren, in einem wunderschönen Motel mit Pool zu übernachten und nach dieser kräfteraubenden Etappe wollten wir doch auch noch etwas Gutes essen. Zudem konnten wir uns im Motel gleich für 2 Nächte einrichten, was alles viel einfacher machte. Super gemacht Jungs!!! Herzlichen Dank, an unsere 2 Begleiter.

Und noch zum ernsten Teil der Geschichte. Es muss unglaublich gewesen sein, als all die Leute mit allem was sie hatten, diesen Teil der Strecke der Route 66 bewältigen mussten. Zuerst mit den Planwagen, danach mit den Automobilen und den dünnen Reifen, tagelang durch diesen Glutofen und dieser hält ja noch bis fast Los Angeles an. Wenn diese Wüstenstrasse sprechen könnte, um uns von all dem Elend der Frauen, Kinder, Männer zu berichten, würden die Geschichten wohl nie aufhören. Meine Gedanken gehören somit all den Menschen, die dort ihren Traum von Kalifornien beenden mussten!!!


Anekdoten:

Mein Name wird jetzt in einer Reihe genannt, mit Clint Eastwood, Charles Bronson, John Wayne, Robert Redford, Paul Newman und all die Westernhelden, die alle diese Wüste, so glaube ich, in irgendeinem Film durchquert haben 😊. Sie alle hoch zu Ross oder angeschossen zu Fuss, auf jeden Fall durstig! Ich mit meinem Stahlpferd Layla. Snakes habe ich keine gesehen, dafür einen pfeilschnellen Wüstenhasen. Little Joe macht zudem seit Tagen ein Köpfchen, weil er immer im Auto fahren muss und nicht bei mir sein kann, doch das geht vorbei und Sweet Buffy war absolut wüstentauglich. Ansonsten alles paletti und Santa Monica, wir kommen bald.

Bundesstaat KALIFORNIEN (CA)

Kalifornien (engl. und span. "California") ist der mit Abstand bevölkerungsreichste Bundesstaat der Vereinigten Staaten von Amerika. Der offizielle Beiname Kaliforniens lautet „Golden State“ (Goldener Staat). Kalifornien grenzt an den Pazifischen Ozean im Westen und an Mexico im Süden. Die Geographie Kaliforniens ist im Verhältnis zur Größe des Staates extrem vielfältig. Es gibt alpine Berge, Nebelküsten, heiße Wüsten und das fruchtbare Längstal. Man findet hier z.B. die höchsten, die dicksten und die ältesten Bäume der Welt. Das Klima in Kalifornien kann in drei Zonen eingeteilt werden:

• An der Küste sind die Temperaturen durch den Einfluss des recht kühlen Pazifiks niedriger als im Innern des Landes. Im Norden gibt es oft regnerische Winter. Hinzu kommt im Sommer oft Nebel, der entsprechend für kühlere Temperaturen sorgt.
• In Gebirgen wie der Sierra Nevada wird es im Sommer oft recht heiß, aufgrund der Höhenlage sinken die Temperaturen nach Sonnenuntergang jedoch schnell ab. Im Winter muss mit sehr großen Schneemengen gerechnet werden.
• In der Wüste ist es das ganze Jahr tagsüber meist sonnig und warm, nachts kühlt es allerdings sehr stark ab.

Kalifornien ist auch bekannt als der „Fruchtgarten Amerikas“ (Fruit Belt), dessen Klima ideal für den Anbau von Trauben, Orangen, Zitronen und Avocados ist.

Länge der Route 66 in Kalifornien: 310 Meilen (499 km)

Die Route 66 zeigt sich in Kalifornien so unterschiedlich wie es kaum sonst irgendwo. Einerseits trockene und heiße Wüstenetappen und auf der anderen Seite der Moloch Los Angeles mit seinem Glanz und Glitzer Hollywoods.

Folgende Ortschaften durchquert man auf der Route 66 durch California
Parker Junction – Needles – Arrowhead Junction – Goffs – Fenner – Essex – Danby – Chambless – Amboy – Bagdad – Siberia – Ludlow – Newberry Springs – Daggett – Nebo – Barstow – Lenwood – Hodge – Helendale – Oro Grande – Victorville – Cajon Summit – Devore – San Bernadino – Rialto – Fontana – Rancho Cucamonga – Upland –Claremont – La Verne – San Dimas – Glendora – Azusa – Irwingdale – Duarte – Monrovia – Arcadia – Pasadena – Los Angeles – West Hollywood – Beverly Hills – Santa Monica

In Kalifornien verläuft die Route 66 bis Barstow parallel zur Interstate I-40, danach bis Devore zur I-15 (über die Oak Hills), dann bis San Bernadino zur I-215 und bis Pasadena zur Interstate I-210.

Streckenführung in Kalifornien
Topock–Needles–Goffs–Fenner–Essex–Danby–Chambless–Amboy–Ludlow–Rancho Largo–Newberry Springs–Minneola–Daggett–Barstow–Lenwood–Hodge–Helendale–Oro Grande–Victorville–Hesperia–Oak Hill (Summit Inn)–Cajon–Devore–San Bernardino–Rialto–Fontana–Rancho Cucamonga–Upland–Claremont–La Verne–Glendora–Azusa–Duarte–Monrovia–Arcadia–Pasadena–Glendale–Downtown Los Angeles–West Hollywood–Beverly Hills–Santa Monica.

Insiderwissen:

Arrowhead Junction
Obwohl ein topografisch recht flaches Gelände folgt, verlief die Route 66 westlich von Needles nicht schnurgerade durch die Ebene, sondern folgte ehemaligen Indianerpfaden, entlang derer auch die Eisenbahn gebaut worden war. Diese Streckenführung war weniger auf eine kurze Verbindung ausgelegt und erforderte manchmal sogar steilere Berge, orientierte sich stattdessen eher am Wasservorkommen, was in der heißen Mojave Wüste für die Trecks und später Dampfloks nicht unerheblich war. Erst 1931 erfolgte die erste Begradigung, als die nördliche Schleife über Goffs abgeschnitten wurde. 1973 wurde dann die Interstate 40 eröffnet, die nun auch den Umweg über Amboy und Bagdad überflüssig machte. All diesen Orten wurde somit praktisch über Nacht die Existenzgrundlage entzogen. Orte wie Bannock, Homer, Klondike oder Siberia (was für Name für einen Wüstenort) verschwanden komplett, andere sind einfach nur verlassen und bieten jedem Geisterstadtfan Gelegenheit, sich in die Zeit früherer Mobilität zurück zu versetzen. Nirgendwo sonst ist die Route 66 ursprünglicher und unverfälschter. Der raue Asphalt der endlos geraden Straße, die richtige Musik im Radio und man spürt die große Freiheit, von der so viele träumten, die einst hier Richtung Westen zogen. Um nichts vergleichbar zur übervölkerten, gut ausgebauten breiten Landstraße zwischen Seligman und Kingman. Zum Namen Arrowhead Junction: Bevor das Interstate Netz gebaut war, gab es keine direkte Verbindung zwischen Los Angeles und Las Vegas (heutige I-15). Reisende fuhren ab Los Angeles entlang der Route 66 bis hinter Goffs und bogen dann nach links Richtung Norden ab (heutige US-95). Diese Verbindung nannte sich Arrowhead Highway. Als Erinnerung an diese Zeit wird noch heute der Kreuzungsbereich der Goffs Rd (Historic Route 66) mit der US-95 als Arrowhead Junction bezeichnet.

Goffs
Von 1893 bis 1902 war Goffs unter dem Namen Blake bekannt nach Isaac Blake, dem Erbauer der Nevada Southern Railway, die hier nach Norden abzweigte. Einst lagen auf dem Weg nach Goffs noch diverse Orte wie Ibis, Bannock oder Homer, die alle inzwischen nur noch Staub in der Geschichte sind. Weil es ein paar Meter höher gelegen ist, war das aus Sicht der Bewohner von Needles "kühle alpine" Goffs in der Sommerhitze ein beliebtes Ausflugsziel.

General Store in Goffs
Das mächtige Gebäude wirkt wie ein Supercenter aus vergangen Tagen. Sieht man sich heute in der Gegend um, kann man sich kaum vorstellen, so einen großen Supermarkt tatsächlich einmal benötigt zu haben.

Goffs School House / Mojave Desert Heritage & Cultural Association Museum in Goffs
1914 wurde die Schule erbaut, in der bis 1937 unterrichtet wurde. Das Gebäude erinnert dabei eher an ein Missionsgebäude als an eine Schule. Heute befindet sich hier das Mojave Desert Heritage & Cultural Association Museum, das rein durch Freiwillige aufgebaut wurde. Im Freigelände werden vornehmlich Bergbauausrüstung früherer Tage sowie Eisenbahn-Equipment ausgestellt, doch nach und nach wurde eine kleine Stadt errichtet, die Einblicke in das Leben in der Wüste gestattet.

Fenner
1931 wurde die Route 66 verlegt und eine direktere Verbindung zwischen Needles und Essex geschaffen. Dennoch nahmen nicht wenige den Umweg über Goffs in Kauf, um den größeren Steigungen der Direktroute zu entgehen und damit einer Überhitzung der damals noch schwächeren Fahrzeuge vorzubeugen.

Essex
Der Legende nach wurde Essex gegründet, als ein Autofahrer liegen blieb und feststellen mussten, dass es meilenweit keine Werkstatt gibt und er wahrscheinlich daraufhin selbst eine eröffnete.
In einer Zeit, wo es üblich war, dass Tankstellen 10cent für Trink- oder Motorkühlwasser nahmen, hatte Essex mitten in der heißen Wüste etwas Besonderes zu bieten: Einen Brunnen, vom Südkalifornischen Automobilclub angelegt, wo man kostenlos Wasser schöpfen konnte.
Wie weit abgelegen die Gegend ist zeigt auch die Tatsache, dass man erst 1977 das erste Fernsehprogramm überhaupt empfangen konnte. Westlich von Essex durchquerte man einst die Orte Danby und Summit auf seinem Weg Richtung Amboy.

Danby
Zu Zeiten der Dampfloks waren noch weitaus mehr Unterwegshalte nötig, um Wasser nachzufüllen. Mit Fortschritt der Technik wurden immer größere Strecken ohne Pause möglich, bei der Eisenbahn wie auch beim Auto, so dass solch kleinste Orte in der heissen Wüste schnell aufgegeben wurden.

Chambless
Hinter einem großen Zaun stehen noch immer die Überreste einer Tankstelle, eines Cafés und diversen, zu einem einstigen Motel gehörenden Cabins. Die Terrasse der Tankstelle hatte einst ein langes schattenspendendes Dach, neben den wenigen Bäumen damals der einzige Schutz vor der heißen Wüstensonne, um mal eine Pause einzulegen.

Road Runner's Retreat in Chambless

Desert Graffiti
Zwischen Danby und Amboy verläuft neben der Straße hier und da ein kleiner Erdwall, auf dem sich viele Reisende verewigten. Am populärsten ist das Auslegen des Namens oder irgendeiner Botschaft mit Steinen, doch auch leere Flaschen, Konservendosen etc. mussten schon dafür herhalten.

Amboy
1858 fand die erste Besiedlung statt, jedoch wurde erst 1883 von einer Ortschaft gesprochen. Die Atlantic und Pacific Railroad legte hier den ersten von mehreren alphabetisch benannten Zwischenbahnhöfen durch die Mojave-Wüste an. Bolo, Cadiz, Danby, Essex, Fenner, Goffs, Homer, Ibis und Java folgten. Als 1973 die Interstate eröffnete, wurde der Ort seiner Einnahmequelle beraubt und paradoxerweise gerade dafür bekannt, quasi als der berühmteste links liegen gelassene Ort. 2003 wurde versucht, den Ort bei eBay zu verkaufen, jedoch fand sich niemand, der bereit war, für die verbliebenen 10 Gebäude den Mindestpreis von 1,7 Millionen zu bezahlen. Ob man von einem erneuten Boom sprechen kann, als sich 2010 die Bevölkerungszahl explosionsartig verdoppelte, nämlich von 4 auf 8, darf allerdings bezweifelt werden.

Roy's Motel & Café in Amboy
Es war 1938, als Roy und Velma Crowl hier eine Tankstelle aus dem Boden stampften. 1940 heiratete Buster Burris Roy's Tochter Betty. Das nun vergrößerte Team ergänzte die Tankstelle um das Café und Motel und hielten es 24 Stunden am Tag geöffnet. Das berühmte Schild wurde allerdings erst 1959 hinzugefügt. Nachdem Roy verschied, führte Buster den Betrieb in gleicher Tradition weiter. Selbst im hohen Alter von über 80 lag er noch unter LKWs und wechselte deren Reifen, bis er das Anwesen 1995 verkaufte und nach 29 Palms zog, wo er 2000 verstarb. Albert Okura kaufte Roy's und damit den ganzen Ort für 425.000$, in Kalifornien ein wahres Schnäppchen. Er hat große Pläne, Roy's wieder im Glanz und Stil der 50er zu eröffnen und es ist mit der Einweihung im November 2019 auch gelungen.

Amboy School in Amboy
Östlich direkt neben Roy's liegt das alte Schulgelände von Amboy, das erst 1999 geschlossen wurde, obwohl die Bevölkerung schon damals auf weit unter 50 gesunken sein dürfte, so dass eine Schließung eigentlich schon eher logisch gewesen wäre.

Amboy Crater National Natural Landmark
Der Krater erhebt sich etwa 2,5 Meilen westlich der Stadt aus dem heißen Wüstenboden.
Sein letzter Ausbruch ist etwa 10.000 Jahre her. Seine dunkle Farbe hebt sich klar vom hellen Wüstenboden ab und machte ihn zu einer beliebten Touristenattraktion. Heute ist es still geworden um den Hügel. Kaum noch jemand verirrt sich auf die Straßen, die zu diversen Aussichtspunkten führten. In den 1940er Jahren schien ein erneuter Ausbruch kurz bevor zu stehen. Eines Morgens sahen die Bewohner bedrohlichen Rauch aufsteigen. Alle bereiteten sich zur Evakuierung vor, doch außer Rauch kam nichts. Kein Erdbeben, keine Asche, keine Lava. Ein Forscherteam wurde losgeschickt und man fand die Ursache: Im Krater brannte Unrat. Ermittlungen führten letztendlich zu einer Jugendgruppe aus Barstow als Übeltäter.

Bagdad
Bagdad kann man nicht mal eine Geisterstadt nennen, denn Gebäude existieren seit 1991 nicht mehr. Alles was übrig blieb, sind ein paar Beton-Fundamente, Gräber, ein Schild neben der Eisenbahnstrecke und ein Baum inmitten der Mojavewüste. Ohne diesen, den Koordinaten 34° 34’ 58” N / 115° 52’ 32” W oder einem Blick auf den Meilenzähler, wenn man sich gut 7 Meilen westlich von Amboy befindet, fährt man praktisch daran vorbei. Bagdad wurde 1883 gegründet, als die Southern Pacific die Strecke von Needles Richtung Barstow baute, um die Züge vor dem steilen Ash Hill mit Wasser zu versorgen, was mit Tankwagen aus Newberry Springs importiert wurde. Der Ortsname geht auf die gleichnamige irakische Stadt zurück und soll das unmenschlich heiße Klima ausdrücken. Nicht umsonst, denn Bagdad hält den landesweiten Rekord, die längste Dürreperiode gehabt zu haben. Vom 3.10.1912 bis 8.11.1914 (767 Tage) fiel hier nicht ein Tropfen Regen.
Seine Blütezeit erlebte der Ort zwischen 1900 und 1910, als in der Orange Blossom- und War Eagle Miene Gold gefördert wurde. Im Ort gab es alles: Über 600 Einwohner, ein Postamt (1889-1923), Bücherei (bis 1937), Restaurant (Harvey House), Saloons, Geschäfte, Kirchen und eine Schule. 1918 zerstörte ein Feuer den größten Teil der Stadt. Einen zweiten Frühling erlebte der Ort in den 1940er und 1950er Jahren, als der Verkehr entlang der Route 66 zunahm. Es gab Übernachtungsmöglichkeiten, eine Tankstelle und Alice Lawrence’s legendäres Bagdad Café, das die einzige Jukebox und Tanzsaal der gesamten Umgebung bot und somit zum Treffpunkt am Samstagabend wurde. Der Film „Out of Rosenheim“ wurde 1987 dagegen im Sidewinder Café im benachbarten Newberry Springs gedreht, weil das echte Bagdad Café bereits 1968 geschlossen wurde. Mit der Eröffnung der Interstate 40 1973 starb der Ort aus.

Sibiria
Wie kommt man nur mitten in der heißen Wüste darauf, einen Ort Sibirien zu nennen? Weil er genauso weit abgeschieden liegt? Weil man sich insgeheim nach einem kühleren Ort sehnt? Weil er durch den Namen kühler wirkt? Oder einfach, weil man schon früh Sinn für Humor hatte? Wer weiß.
Wie auch Bagdad ist auch Siberia bis auf wenige Fundamente restlos verschwunden.

Ludlow
Die Atlantic and Pacific Railroad richtete 1882 hier einen Unterwegshalt ein, um die Dampfloks mit frischem Wasser zu versorgen, was wegen fehlender Quellen per Tankwagen aus Newberry Springs herangeschafft werden musste. Kleine Silberfunde lieferten den Grund für eine erste größere Siedlung, doch bereits in den frühen 1900er Jahren waren die Minen erschöpft und der Ort starb aus.
1926 kam die Route 66 und mit ihr neue Hoffnung. Ein neuer Ortskern um die Straße herum entstand, bis in den 1970er Jahren die Interstate fertig gestellt wurde. Ludlow starb einen zweiten Tod. Nur eine Hand voll Menschen zog näher an die Interstate heran und baute ein kleines drittes Ludlow auf.

Old Ludlow Café in Ludlow
Es war wohl einst das schönste Gebäude des Ortes, das damals futuristisch anmutende Ludlow Café im streamline-modern-Design, einer Unterform des Art-Deco.

Sidetrip:

Joshua Tree National Park
Der Nationalpark ist eine Wüstenlandschaft im Südosten Kaliforniens, die den Übergang zwischen der Mojave-Wüste und der Colorado-Wüste bildet. Der Park ist nach der auffälligen, im Englischen „Joshua Tree“ genannten Josua-Palmlilie benannt, der größten Art der Gattung der Palmlilien, die auch "Josuabaum" genannt wird. Die Pflanzen, die aussehen wie Kakteen, aber zu den Liliengewächsen gehören, werden bis 18 Meter hoch und bis zu 900 Jahre alt. Ihre Blütezeit ist im April und Mai. Mormonen, die einst die Mojave-Wüste durchquerten, gaben dem Joshua Tree Park seinen Namen. Sie erkannten in den Bäumen die Gestalt des Propheten Joshua, der mit ausgestreckten Armen den Israeliten den Weg ins gelobte Land wies. Die touristische Infrastruktur des Parks ist relativ wenig entwickelt. Einzige Übernachtungsmöglichkeit sind einige einfache Campingplätze, die jedoch meist nicht über fliessendes Wasser verfügen. In den umliegenden Orten gibt es die Möglichkeit der Hotelübernachtung. Straßen und Wanderwege sind nicht sehr zahlreich. Der Park ist mit dem Auto befahrbar, es gibt jedoch nicht viele geteerte Straßen.
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Mojave Wüste - Wiki DE

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Kalifornien - Wiki DE

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About California Route 66 – Info & History - Legends of America

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Ghost Town Stretch Across the Mojave, Goffs - Legends of America

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Amboy – No More Burgers at Roy’s (for now) and Ludlow - Legends of America

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Golden Shores of California - West End of Route 66 - The Road Wanderer

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Mojave Desert Towns - The Road Wanderer

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Sunbaked Route 66 Outposts - The Road Wanderer

www.theroadwanderer.net/RT66ca...
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Amboy Area & the Mojave Desert - The Road Wanderer

www.theroadwanderer.net/RT66am...
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Ludlow Area & Mojave Desert - The Road Wanderer

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