34. Etappe 14.06.2019 / Holbrook – Winslow / 58 km, 104 Höhenmeter

Wetter: schön, etwas wolkig, bis 37 Grad

In Arizona verläuft die Route 66 mehrheitlich auf der Interstate 40. Sie wurde einfach überbaut oder überteert. Weil es vielfach keine Alternative gibt müssen wir sie einfach nehmen.

Somit ist die Etappe schnell erzählt. Zuerst machten wir in Holbrook ab 09.00 noch die obligate Stadtbesichtigung mit den Route 66 Highlights. Sicher das bekannteste: Das Wigwam-Motel. Danach ging es eben auf die Autobahn.

Diese 50 Kilometer waren wirklich nicht schön. Schlechter Pannenstreifen. 2,3 Baustellen wo es für uns eng wurde. Zudem war die Strasse stark befahren und es war stinkig. Zudem blies der Wind wiederum seitlich von vorne ins Gesicht. Das einzig Gute war, dass wir mit viel Stromunterstützung fahren konnten und es so einigermassen erträglich war.

Unterwegs machten wir bei Geronimo halt und Sitting Tom und Trapper Roli konnten mit ihm die Friedenspfeife vor dem Tipi rauchen. Gottseidank blieb es freundschaftlich und Roli und ich endeten nicht am Marterpfahl 😊.

In Winslow angekommen gingen wir zuerst ins Motel, danach schwimmen im Pool und den Dreck der Strasse los werden. Danach ein absolutes «Must Go». Standing on the Corner in Winslow, Arizona. Schon daheim hatte ich diesen Punkt immer im Kopf. Endlich da, viele Touristen, verweilen, geniessen, Souvenir Shop besuchen und ich habe ein neues Lieblingsshirt. Das verstaute ich gleich mal tief in den Satteltaschen damit es ja auch mit in die Schweiz kommt. Es müsste definitiv saudumm kommen und es ist wirklich fast nicht möglich, dass ich eine Satteltasche irgendwo vergessen werde 😊.

Somit etwas spät zum Blogen und ich melde mich aus Flagstaff wieder. Nachdem wir jetzt auf 1450 Meter sind, geht es Morgen wieder auf 2100 Meter hinauf.

Roli geht es nicht wirklich besser. Die kurze Etappe kam ihm entgegen, doch am Abend ist er wiederum halb tot und er kämpft gegen die Krankheit, ich nehme an, dass er durch die Belastung etwas erschöpft war und anfällig auf eine Erkältung geworden ist. Die Halsschmerzen und der Husten wurden definitiv nicht besser. Zudem kommt er ungeheuer schnell ausser Atem. Abends ist er wiederum fiebrig und gottseidank habe ich Medikamente dabei, die hoffentlich helfen werden.

Zudem ist sein Vorderreifen nicht mehr intakt. Auch nach der Etappe wieder nicht mehr viel Luft, pumpen und es geht wieder. Hoffentlich kommen wir bis Flagstaff durch! Das ist sein Ziel und dort will er sich erholen, denn da ist etwas los, in Flagstaff.

Insiderwissen:

Geronimo Trading Post
Diese Trading Post wirbt ausser mit Schmuck und indianischem Schmuck mit dem "weltgrößten versteinerten Baum"

Joseph City
Jack Rabbit Trading Post "Here it is". Dieser 1949 eröffnete legendäre Handelsposten gilt noch immer als ein obligatorischer Stop für Route 66 Fans, um nach Souvenirs Ausschau zu halten oder sich auf dem riesigen Fiberglas-Hasen (Jackrabbit) ablichten zu lassen. Um mit anderen Handelsposten konkurrieren zu können, musste etwas Einprägsames her und so wurden Reklametafeln mit der Hasensilhouette in mehreren Staaten aufgestellt. Die Vorfreude wird dann wenige Meilen westlich von Joseph City mit den erlösenden Worten "Here it is" (hier ist es) befriedigt. Selbst im Animationsfilm "Cars" ist das legendäre Schild zu sehen, allerdings mit einem Ford Model T statt einem Hasen.

Minnetonka Trading Post in Winslow
Die Vorderseite des Gebäudes ist mit versteinertem Holz verkleidet.

Desert Sun Motel in Winslow

The Corner in Winslow
Als in den 70er Jahren die Stadt von der Interstate 40 umgangen wurde, rettete der Song "Take it easy" der Eagles die Stadt vor der Bedeutungslosigkeit.

Winslow Theater in Winslow

La Posada Hotel in Winslow
Das Hotel mit seiner schönen Inneneinrichtung ist ein guter Übernachtungstipp

Valentine's Diner on Route 66 in Winslow
Das 1946 erbaute Route 66 Diner mit seiner klassischen Form.

Sidestep:

Little Painted Desert County Park
Vom Urmeer abgelagert, in Jahrtausenden durch Erosion wieder frei gelegt, präsentiert sich die Painted Desert (gemalte Wüste) im Norden Arizonas. Im Vergleich zum Abschnitt, den man im Petrified Forest Nationalpark zu sehen bekommt, ist der Abschnitt nördlich von Winslow sogar noch farbenreicher. Neben den klassischen Farben rot, ocker, braun und grau hat hier die Natur auch noch zu Grün-, Blau- und Gelbtönen gegriffen.

Homolovi Ruins State Park
Der Homolovi Ruins State Park ist hauptsächlich ein Erhaltungsreservat von archäologischen Stätten der Anasazi (Pueblo-Indianer oder auch Hopi, die hier bereits zwischen 1200 und 1400 sehr verbreitet waren).