Close map
/ Route 66 by E-Bike / From Chicago to Santa Monica

Holbrook

USA, 13. June 2019
33. Etappe 13.06.2019 / Chambers – Holbrook / 116 km, 578 Höhenmeter

Wetter: Schön, jedoch etwas milchig, der Blick in die Weite etwas getrübt. Start 16 Grad, am Nachmittag bis 42 Grad

Wow, unglaublich, was für eine Etappe, sowohl unbeschreiblich schön als auch grausam hart!

Rolis Husten ist stärker geworden. Die Strapazen sieht man ihm an und der geschwächte Körper reagiert auf die Erkältung. Es ist eigentlich unverantwortlich so zu fahren. Ich mache den Vorschlag hier zu bleiben und damit er sich erholen kann. Doch er bleibt stur und er will fahren, da es hier viel zu karg und zu einsam ist. Hier gibt es ja nichts zu Sehen. Trotz meiner Bedenken fahren wir!

Start gegen 08.00 in Chambers, 35 km Autobahn, Ausfahrt Painted Desert, hinein in den Petrified Forest National Park. Die Route durch den Park ist knapp 50 km lang und ich probiere es doch mal, dieses Szenario einer wilden Landschaft zu beschreiben.

Der Petrified-Forest-Nationalpark ist ein Nationalpark der Vereinigten Staaten im Nordosten Arizonas. Der Park gehört zum südlichen Colorado-Plateau und der Painted Desert, einer Wüste auf rund 1800 m über dem Meer. Er bewahrt geologisch bemerkenswertes Sedimentgestein der Obertrias mit einer Vielzahl an Fossilien. Im Gebiet liegen ausgedehnte Fundstätten von verkieseltem Holz, daher der Name „Versteinerter Wald“. (Quelle Wiki, mehr unter den Links)

Nach dem Visitor Center geht es los in die gemalte Wüste, verschiedene Aussichtspunkte auf ein unfassbares Schauspiel der Farben, grosse Augen bei mir und ich liebe diese unglaubliche Aussicht. Die Erosion hat hier eine farbenfrohe Landschaft gestaltet. Nach einer Schleife mit dem Velo kreuzen wir die Autobahn und die Old Route 66 und fahren einige Kilometer Richtung Petrified Forest, den versteinerten Wald.

Hier werden die Farben wieder ganz anders. Weiss, grau dominiert und es ist so eine Art Kegelform, wie ein Indianertipi. Die Blue-Mensa lassen wir aus, da es mit dem Velo nochmals zusätzliche Kilometer wären. Weiter ging es. Es war schlicht ein Wahnsinn, diese verschiedenen Landschaften mit dem Velo zu durchfahren, den Wind, die grosse Hitze und die Wüste zu erleben, den Sand zu schmecken. Ich weiss jetzt, wie es ist, wenn kein Schatten mehr vorhanden ist. Und dann die versteinerten Bäume, märchenhafte Farben prägen die Stämme, die überall einfach so liegen und man kann sie berühren und sich satt sehen an der Farbenvielfalt. Auch hier mal kurz etwas aus dem Wiki.

Umgestürzte Bäume wurden von Fluten unter Schlamm und Schlick begraben. Vergraben von weiteren Ablagerungen verlangsamte sich der natürliche Zerfall des Holzes aufgrund fehlenden Sauerstoffs. Unter der dicker werdenden Sedimentabdeckung sickerte kieselsäurehaltiges Grundwasser in die Baumstämme ein. Quarz und Chalcedon lagerten sich in den Hohlräumen der Stämme ein, ersetzten nach und nach das Zellgewebe und erhielten so die Holzstrukturen der Stämme in Stein.

Mit diesen Eindrücken durchfuhren wir den Park, waren dankbar, dass ein Ehepaar aus Holland mit Wohnmobil 😊, uns mit kalten Wasserflaschen versorgte und die Fahrt wurde bei bis zu 42 Grad im Schatten hart. Ich persönlich habe ja nicht unbedingt gerne diese grosse Hitze, hier jedoch macht es mir gar nichts aus. Der Velohelm, den ich eigentlich immer trage, schützt perfekt und ist gar so eine Art Ventilation. Gut, dass ich mich vom nicht Helmfahrer zum Helmfahrer bekehren liess. Zudem ist es staubtrocken und man schwitzt eigentlich gar nicht.

Beim Ausgang des Parks tranken Roli und ich noch etwas und danach ging es Richtung Holbrook zum Übernachten. 30 Kilometer schnurgerade, ellenlang und einmal mehr zum Schluss mit Gegenwind, mussten wir uns ins Ziel beissen. Gut, dass bei unserem Motel gleich ein Medizinmann tanzt, so sind wir auf der sicheren Seite. Holbrook schauen wir uns erst Morgen an.

Ich kann Euch sagen: «Veloabsteigen kann ungeheuer schön sein». Eigentlich das Schönste auf der Welt. Nein doch nicht, anschliessend im Pool und danach auf dem Bett ist definitiv noch viel, viel besser im Leben der Route 66 Fahrer 😊.

Trotz der Anstrengung fühle ich mich bestens, mag Blog schreiben und hoffe, dass ich weiterhin viele solcher Eindrücke mitnehmen kann.

Ps: Am gestrigen Abend, sage ich noch zum Spass, Roli hast du deine Pneus auf Luft kontrolliert und kontrolliere gleich selbst den Pneu von Roli. Ein weiterer Plattfuss bei ihm und es steht nun 7:3 (ohne weiteren Kommentar wegen F + P). Geflickt und heute hat jedoch wiederum der Vorderreifen von Roli immer ein wenig Luft verloren (ganz, ganz, ganz langsam). Ich musste einmal nachpumpen. Irgendwie ist dieser Gummipneu wohl nicht mehr das Gelbe vom Ei und irgendetwas pickt in den Schlauch, aber wir können es nicht richtig eruieren. Wir werden in Flagstaff schauen, ob wir in einem Fahrradshop einen neuen Pneu bekommen.

Roli ist seit dem Casinoaufenthalt krank. Es schmerzt ihn überall. Zuerst hatte er Mühe mit der Lunge und war äusserst kurzatmig, danach bekam er Halsweh, Fieber usw. Trotzdem will er jeden Tag fahren. Ich legte ihm nahe, doch mal zu pausieren, doch jeder der ihn kennt, weiss dass er nicht unbedingt auf die Meinung anderer hört. Ich sage es genau einmal und danach ist es für mich erledigt. Heute war die grausamste Etappe für ihn. Eigentlich wollten wir die Etappe abkürzen, doch die geplante Einfahrt zu Autobahn gab es im Park nicht.

Somit musste er grausam beissen, da wir 30 Kilometer mehr machten als geplant. Zuerst war ihm übel und er musste beinahe erbrechen. Zudem wurde es gefährlich, da er mit hohem Fieber nicht mehr die nötige Konzentration auf das Velo brachte. Nachdem ich etwas vorausfuhr und knipste, wartete ich auf ihn. Er übersah mich und fuhr auf mich auf, streifte meine Satteltaschen und knallte seitlich auf die Strasse. Er hatte ungeheuer viel Glück und schürfte sich nur die Handballen ein wenig auf. Keine weiteren Schürfwunden an Armen und Beinen. Keine Brüche, einfach nur viel, viel Schwein. Es plagen ihn zudem auch Schmerzen in den Händen, die immer einschlafen. So zu fahren ist definitiv und endgültig fahrlässig und zutiefst gesundheitsgefährdend. Aber reden nützt nichts und bringt nichts. Er ist ja top «zwäg». Nein, er fährt definitiv am Limit seiner Kräfte ☹.

Bundesstaat ARIZONA (AZ)

Arizona (aus dem Spanischen 'árida+zona' für 'wüstenhaftes Gebiet') trägt den Beinamen "Grand Canyon State". Seine Hauptstadt ist Phoenix. Der Colorado River und der von ihm gebildete Grand Canyon trennt im Nordwesten den "Arizona Strip" vom Rest des Bundesstaates. Er bildet auch fast die gesamte Westgrenze Arizonas zu Nevada und Kalifornien. Im Süden bildet Mexico die Staats- und Landesgrenze.

Geologie: Auch ohne Grand Canyon kann Arizona mit seinen traumhaften Landschaften und verschiedenen Nationalparks durchaus sehen lassen. Der Staat ist berühmt für seine vielen Nationalparks, Wüstenlandschaften und Canyons.

Klima: Es herrscht ein trockenes Wüsten- und Halbwüstenklima, im Norden eher Steppenklima. Das führt dazu, dass es je nach Höhenlage relativ milde Winter und heiße Sommer gibt. Wegen der Nähe zu den Rocky Mountains gibt es meist große Temperaturunterschiede zwischen Tag und Nacht. Die durchschnittlichen Niederschlagsmengen liegen etwa zwischen 100 und 500 mm pro Jahr, wobei der meiste Regen in der Zeit von Juli bis November fällt. Darüber hinaus gehört die Stadt Yuma mit rund 4000 Sonnenstunden jährlich zu den sonnigsten Orten der Welt. Andererseits ist die auf rund 2135 Metern gelegene Stadt Flagstaff im Norden des Staates einer der wichtigsten Wintersportorte der USA.

Bevölkerung: Die häufigsten Abstammungen der Bevölkerung Arizonas sind mexikanisch (21%), deutsch, britisch, irisch und indianisch.

Länge der Route 66 in Arizona: 388 Meilen (624 km)

Arizona stellt zweifellos den schönsten Teil der Route 66. Nicht nur weil die historische Strecke hier oft eigene Wege geht und nicht dauernd neben der Interstate herläuft, sondern weil sich die Orte entlang der Strecke ganz und gar der Route 66 verschrieben haben. Überall am Straßenrand Tafeln und Schilder und schön restaurierte und herausgeputzte Gebäude. Es ist deutlich merkbar, dass die Initiative, die Route 66 als historisch anzuerkennen und "wiederzubeleben", von den Bewohnern in diesem Bundesstaat ausging.

Folgende Ortschaften durchquert man auf der Route 66 durch Arizona
Lupton – Allentown – Houck – Sanders – Chambers – Holbrook – Joseph City – Winslow – Twin Arrows – Winona – Flagstaff – Bellemont – Williams – Ash Forks – Crookton – Seligman – Peach Springs – Truxton – Valentine – Hackberry – Antares – Valley Vista – Kingman – McConnico – Cool Springs – Oatman – Golden Shores – Toprock

In Arziona verläuft die gesamte Route 66 parallel zur Interstate I-40. Jedoch sollte man bei einem Abschnitt auf jeden Fall davon abweichen. Nämlich von Kingman nach Topock über Oatman (Oatman Road Alignment).

Streckenführung in Arizona, Route:
Allentown - Houck - Sanders - Navapache - Chambers - Navajo - Petrified Forest - Sun Valley - Holbrook - Joseph City - Winslow - Meteor City - "Two Guns" - "Twin Arrows" - Winona - Cosnino - Flagstaff - Bellemont - Parks - Williams - Ashfork - Seligman - "Grand Canyon Caverns" - Peach Springs - Truxton - Crozier - Valentine - Hackberry - Antares - Kingman

Route (Kingman nach Topock via Oatman):
Kingman - Mc Connico - Goldroad - Oatman - Topock.

Route :
Kingman- Mc Connico - Topock – Yucca

Insiderwissen:

Petrified-Forest-Nationalpark
Vor über 215 Millionen Jahren befand sich hier ein von Flüssen durchzogenes Schwemmland. Umgestürzte Bäume wurden von den Fluten unter Schlamm und Schlick begraben. Durch den fehlenden Sauerstoff verlangsamte sich der Zerfall und begünstigte die Einlagerung von Mineralien, die die Holzstrukturen erhielten. Durch tektonische Bewegungen zerbrachen die meisten Stämme und wurden neuzeitlich durch die einsetzende Erosion wieder freigelegt. Und der ursprüngliche Verlauf der Route 66 führt mitten durch den Park hindurch.

Holbrook
Der Ort steht ganz im Zeichen von versteinertem Holz aus dem benachbarten Nationalpark. Über dieser kleinen Stadt mit 5.000 Einwohnern explodierte 1912 ein Meteorit.

Rainbow Rock Shop in Holbrook
Hier wird versteinertes Holz aus dem Petrified Forest verkauft. Dino-Replikas verweisen auf die frühgeschichtliche Vergangenheit dieser Gegend

Joe & Aggie's Café in Holbrook
Das Restaurant ist auf hausgemachten roten und grünen Chilli nach einem altes Familienrezept spezialisiert. Zusätzlich bietet das Lokal Mexican Hamburger Steaks und T-Bone-Steaks mit Reis, Bohnen und Chilli. Außerdem zu empfehlen: Apfel-Burritos, Tortillas mit Apfelkuchen Füllung, frittiert und garniert mit Eis!

Route 66 - Mural in Holbrook
Auf dem Weg zum "Wig Wam Hotel" kommt man an einer Steinmauer vorbei, auf der die längste Karte der Route 66 aufgemalt ist.

Wig Wam Motel in Holbrook
"Sleep in a Wigwam": Übernachten wie früher die Indianer - nur deutlich komfortabler! So wirbt das schon berühmte "Wig Wam Motel" um seine Kunden. 1988 wurde das Motel komplett renoviert, die Tipis sind heute fest betoniert und die Zimmer haben fließend Wasser und TV. Vor jedem Zelt steht stilvoll ein Oldtimer aus der guten alten Zeit.

Sidetrip:

J. L. Hubbell Trading Post, House, State Route 3 (Navajo Indian Reservation), Ganado, Apache County, AZ
Der Hubbell-Handelsposten ist heute eine nationale historische Stätte und ein nationales historisches Wahrzeichen. Der Handelsposten ist weiterhin aktiv und wird von der gemeinnützigen Organisation Western National Parks Assoziation für den National Park Service betrieben. Sie setzen die Handelstraditionen der Familie Hubbell fort.
ç

Petrified Forest Nationalpark - Wiki DE

de.wikipedia.org/wiki/Petrifie...
à

Holbrook - Wiki DE

de.wikipedia.org/wiki/Holbrook...
ç

Petrifield Forest Homepage

www.nps.gov/pefo/index.htm
à

J.L. “Don” Hubbell & the Hubbell Trading Post - Sidestep - Legends of America

www.legendsofamerica.com/az-hu...
à

Navajo, Arizona – A Roadside Stop - Legends of America

www.legendsofamerica.com/navaj...
à

People of the Painted Desert & Petrified Forest - Legends of America

www.legendsofamerica.com/paint...
à

Petrified Forest National Park, Arizona - Legends of America

www.legendsofamerica.com/az-pe...
à

The Curse of the Petrified Forest - Legends of America

www.legendsofamerica.com/az-pe...
à

Holbrook, Arizona – Too Tough For Women or Churches - Legends of America

www.legendsofamerica.com/az-ho...
à

History & Haunting of the Navajo County, Arizona Courthouse - Legends of America

www.legendsofamerica.com/az-na...
à

Arizona and the Painted Desert - The Road Wanderer

www.theroadwanderer.net/RT66pa...
à

The Wild Old Days of Holbrook, Arizona - The Road Wanderer

www.theroadwanderer.net/RT66ho...

Holbrook

That could interest you too

*