32. Etappe 12.06.2019 / Gallup – Chambers / 78 km, 272 Höhenmeter

Wetter Stahlblau, Start Temperatur 14 Grad – später heiss 36 Grad

Eine etwas kürzere Fahrt durch das Indianerreservat des Navajo-Stammes. Diesmal gleich nahe an den Felsen, zudem begleitet vom wasserlosen Puerco River, der sich ca. 10 Meter in das Land gefressen hat und natürlich von der Eisenbahn. Wild West pur und bald schon überqueren wir die Grenze nach Arizona, Rolis Favoritenstaat.

Die Etappe ist wiederum herrlich zum Fahren, weil wir auf der Frontage Road sind, wie die Nebenstrasse der Autobahn auch genannt wird. Wiederum fast keine Autos und dafür mitten in der Bergwelt der Navajo-Indianer. Diese besiedeln das Gebiet und überall sieht man ihre Häuser, Wohnwagen, Hütten und viele verlassene, sterbende Häuser. Sie leben wirklich sehr verstreut auf dem gesamten Gebiet und grössere Dörfer gibt es eigentlich nicht. Einmal mehr ist die Natur auf dieser Hochebene überwältigend.

Natürlich hat es viele Indianershops und alles wird touristisch ausgeschlachtet. Trotzdem schön. Aufgrund der kurzen Etappe und der Zeitzonenverschiebung, im Reservat wird die Uhr eine Stunde zurückgestellt. Die Navajos machen ganz einfach mit dem Staat Arizona nicht mit und haben die Kalifornische Zeit. Somit sind wir sehr früh in Chambers angekommen. 12.00 Uhr. Hier ist einfach nur ein Motel, ein Days Inn. Es ist aber ein preiswertes und gutes Motel mit Pool. Mittlerweile sind wir nämlich ein wenig staubig, wenn wir ankommen. So richtig on the Road mässig, mit Staub, der am Körper klebt und man schmeckt ihn mit der Zunge, womit wir wieder beim Männlichkeitswahn sind 😊. Ist aber ein unendlich geiles Gefühl!

Rolis Gesundheit wird langsam aber sicher gefährlich. Auch heute fühlte er sich nicht wohl und er hat Fieber. Fährt jedoch trotzdem. Zudem hat er nun einen wirklich starken Huster erwischt und er hustet und hustet. Bei nur einem Lungenflügel stimmt es mich bedenklich und eigentlich ist es unverantwortlich von ihm, so zu fahren. Aber er will und ich kann es nicht ändern.

Ausser Rolis Gesundheit ist ansonsten alles in bester Ordnung und ich kann Euch fast keine Schmunzelgeschichten anbieten. Viellicht die, dass Roli hier in Chambers, wo der Zug gleich durch das Motel fährt, unbedingt noch Züge knipsen wollte, ¾ Stunden wartete und keiner kam 😊. Aber der Tag ist noch lang ....

Tja, er war lang und wenn ich dabei bin, gibt es kein Warten, sondern der Zug kommt sofort. Zudem wurde es noch mega romantisch und wir knipsten noch den Sonnenuntergang. Liebe Frauen, nicht gleich schmelzen vor so viel Western Romantik. Natürlich ging die Sonne gleich hinter einem Truck unter. Männerromantik im wilden Westen 😊!

Neu auf der To Do Liste: Sämtliche Western der 100 Bestenliste nochmals schauen, wer ist dabei?

Insiderwissen:

Yellowhorse Trading Post
Direkt auf der Bundesstaatsgrenze kurz vor Lupton hat sich Häuptling Yellow Horse in einer Felsnische niedergelassen und verkauft dort handgemachte Messer und indianischen Schmuck.

Querino Canyon
Der Canyon wird auf einer alten Stahlbrücke überquert. Die Strecke führt dann noch ein paar Meilen weiter über eine staubige Schotterpiste bis sie wieder eine asphaltierte Straße erreicht.


Sidetrip:

Window Rock
Die Stadt zu Füßen einer interessanten Felsformation ist die Hauptstadt der Navajo-Nation-Reservation. Am Fuß des Felsens ist ein Kriegerdenkmal angebracht. Sogenannte Code-Talker waren im 2. Weltkrieg berühmte Navajos, die Dokumente verschlüsselten.