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/ Route 66 by E-Bike / From Chicago to Santa Monica
31. Etappe 11.06.2019 / Grants – Gallup / 106 km, 343 Höhenmeter
Wetter: Stahlblau, Temperatur 16 bis 34 Grad
Mittlerweile haben wir 31 von 45 Etappen gefahren, über 3000 km, und heute war eine besonders schöne. Fast alles auf der alten Route 66. Von uns aus gesehen ist links die Autobahn. Die Geleise der Bahn, rechts neben uns, und immer wieder kamen ellenlange Transportzüge. Noch weiter rechts begleiteten uns die Felswände mit ihrem schroffen, vom Wetter gezeichneten Aussehen über die gesamte Etappe im Indianergebiet.
Diese Bergzüge in ihren speziellen Farben haben es mir angetan und mein Blick schweift immer und jederzeit hinüber. Gottseidank haben wir heute eine vernünftige Strasse und Schlaglöcher gibt es fast nicht. Zudem ist auf dieser Strasse fast kein Verkehr, so dass wir ungestört fahren können. Schade ist nur, dass nach 30 Kilometern wieder der Wind frontal aufkam und wir gegen den Wind ankämpfen mussten. Aber wir sind es ja schon fast gewöhnt.
Eisenbahnen und Männer sind so etwas spezielles. Die langen Güterzüge sind so etwas von geil. Wir hören sie von weitem, ohne ein Ohr auf der Schiene zu haben, halten an, machen Fotos oder Videos und wenn wir die Hand heben, zum Grusse, erwidern die Lockführer den Gruss, hupen und hupen und hupen und …. Mann ist das männlich😊.
Speziell an dieser Etappe war sicherlich die Überquerung der Wasserscheide, die ganz Amerika durchzieht. Dort entscheidet sich ob das Wasser in den Atlantik oder den Pazifik fliesst.
Roli kriselt mit seiner Lunge am Morgen immer noch. Irgendwie ist er einfach nicht mehr ganz gesund, und die Höhenmeter schlagen auf die Lunge. Eigentlich sind wir immer viel zu hoch für seine Lunge. Er beisst sich jedoch durch und im Verlauf vom Tag wird es zusehends besser und wir radeln die Etappe ohne Probleme bei schönstem Wetter zu Ende.
Heute wieder einmal ein Super 8 Motel. Als wir eingecheckt waren und das Zimmer beziehen wollten, Roli mit Vollplattfuss. Es steht nun 6:3 für Roli, aber eigentlich ist es ja egal, Roli flickt, ich pumpe, wieder einmal im Motel Zimmer 😊. Wieso und woher? Einfach wieder etwas eingefahren. Wir haben definitiv nicht die unplattbaren Pneus dabei. Unsere haben zwar ein gutes Profil, doch der Dreck der Strassen geht einfach zu ring durch den Pneu und sie sind einfach zu wenig widerstandsfähig ☹.
Wir haben uns entschieden, dass wir bis Flagstaff weiterfahren und dort danach eine längere Pause machen, mit Ausflügen in das Monument Valley und den Grand Canyon. Ich freue mich wahnsinnig!!!
Ansonsten hat sich das Chaos-Duo extrem verbessert und es gibt viel weniger Anekdoten als auch schon. Wir nehmen es wie es kommt! Und wir sind schon fast unanständig gut 😊.
Insiderwissen:
Milan
Einst befand sich in dieser Gegend eines der größten Karottenanbaugebiete der USA.
Prewitt
Zwischen Milan und Prewitt ist die Route 66 ungewöhnlich breit - richtig entspannend zu fahren, wo heute kaum Verkehr herrscht.
Thoreau
Von Thoreau besteht Zugang von Süden zum etwa 20 Meilen entfernten Chaco Canyon National Monument, einem bedeutenden Zeugnis prähistorischer Kultur in der sogenannten "Four Corners Region" (gemeint sind die Staaten New Mexico, Arizona, Utah, Colorado, die an einem Punkt zusammentreffen).
Continental Divide, New Mexico
Die kontinentale Wasserscheide ist eine gedachte Linie, welche die USA von Norden nach Süden durchquert. Östlich dieser Linie fließen alle Gewässer zum Atlantik, westlich davon sucht sich das Wasser seinen Weg dagegen zum Pazifik. Der größte Teil der Wasserscheide folgt dem Gebirgskamm der Rocky Mountains. Sie beginnt in Kap Prince of Wales in Alaska und verläuft zunächst nach Osten in das kanadische Territorium Yukon und dann in südlicher Richtung nach British Columbia, wo sie die Grenze zur Provinz Alberta bildet. Danach verläuft sie über Montana, Wyoming, Colorado und New Mexico in den Vereinigten Staaten bis nach Mexiko und Mittelamerika entlang des Gebirgskamms Sierra Madre Occidental. Diese Linie wird hier überquert, was allerdings nicht den höchsten Punkt auf der Route 66 darstellt, denn dieser liegt zwischen Bellemont und Parks in Arizona. Natürlich dürfen auch diverse Trading Posts nicht fehlen, denn wo viele Touristen eh anhielten, ließen sich schon in frühen Jahren gute Geschäfte machen. Insgesamt buhlten drei Trading Posts um die Gunst der Touristen: Great Divide Trading Company, Continental Trading Post und das Top Of The World Hotel & Café.
Gallup
1881 errichtete die Atlantic and Pacific Railroad eine kleine Verwaltungsstelle. David Gallup hatte den Posten des Zahlmeisters inne und wer seinen Lohn haben wollte, machte sich somit auf den Weg zu Gallup. Dies wurde zu einem geflügelten Wort und der Ort hatte seinen Namen. Für eine Stadt im Wilden Westen war sie ausgesprochen ruhig. In der Anfangszeit lag der Schwerpunkt auf Kohlenbergbau, mit denen die Dampfloks gefeuert wurden. Zweites Standbein war der Handel mit den Indianern, weswegen Gallup bis heute "Gateway to Indian County" genannt wird, sind in der Umgebung doch mehrere Reservate verschiedener Stämme vertreten. Gallup lag an der Kreuzung der Highways 66 und 666, doch beide Nummern sind nun Geschichte. Die Route 66 wurde 1985 offiziell aufgegeben und Route 666 wurde 2003 in Route 491 umbenannt, da viele die 666 mit dem satanistischem Kult verbinden behagte es vielen nicht, auf dieser Straße zu fahren.
Roadrunner Motel in Gallup
Hotel El Rancho in Gallup
Seit der Eröffnung im Dezember 1937 durch D.W. Griffith haben hier schon viele Hollywood-Größen übernachtet, u.A. John Wayne, Ronald Reagan (der spätere US-Präsident), Humphrey Bogart, Katharine Hepburn oder Doris Day. Besonders in den 1940er und 50er Jahren entstanden viele Western hier in der Region. Heute kann man auf Wunsch dasselbe Zimmer wie sein Film-Idol bewohnen.
El Morro Theatre in Gallup
Ein schönes Beispiel spanischen Kolonialbaustils ist das El Morro Theater, wo auch das jährliche Gallup Film Festival stattfindet.
Rex Hotel in Gallup
Das um 1900er erbaute Rex Hotel beherbergt heute das Rex Museum, indem die lokale Geschichte mit den Schwerpunkten Eisenbahn und Bergbau beleuchtet werden.
Angela`s Café in Gallup
Ein Geheimtipp ist das Café von Angela. Egal, ob ein leichtes Frühstück mit dem besten Kaffee der Stadt, ein Gourmetsandwich am Mittag oder ein Mega-Burger mit einem Bier am Abendessen, Angela's Cafe bietet eine Vielfalt an kulinarischen Köstlichkeiten für jeden Geschmack!
Sidetrips:
Fort Wingate
Südlich der Interstate 40 liegt Fort Wingate, anfangs nur ein Handelsposten, wurde 1862 ein komplettes Fort ergänzt, was im Bürgerkrieg und gegen aufrührerische Indianer genutzt wurde. Der Handelsposten wurde an Privatpersonen verkauft und bis in die 1990er Jahre hinein betrieben. Um die Militärbasis herum entstand der heutige Ort Fort Wingate. Zudem war Fort Wingate seit 1958 ein Raketenstartplatz zur Erprobung militärischer Raketen (u.a. die Redstone und die Pershing 1). Der Stützpunkt wurde 1993 geschlossen.
Wetter: Stahlblau, Temperatur 16 bis 34 Grad
Mittlerweile haben wir 31 von 45 Etappen gefahren, über 3000 km, und heute war eine besonders schöne. Fast alles auf der alten Route 66. Von uns aus gesehen ist links die Autobahn. Die Geleise der Bahn, rechts neben uns, und immer wieder kamen ellenlange Transportzüge. Noch weiter rechts begleiteten uns die Felswände mit ihrem schroffen, vom Wetter gezeichneten Aussehen über die gesamte Etappe im Indianergebiet.
Diese Bergzüge in ihren speziellen Farben haben es mir angetan und mein Blick schweift immer und jederzeit hinüber. Gottseidank haben wir heute eine vernünftige Strasse und Schlaglöcher gibt es fast nicht. Zudem ist auf dieser Strasse fast kein Verkehr, so dass wir ungestört fahren können. Schade ist nur, dass nach 30 Kilometern wieder der Wind frontal aufkam und wir gegen den Wind ankämpfen mussten. Aber wir sind es ja schon fast gewöhnt.
Eisenbahnen und Männer sind so etwas spezielles. Die langen Güterzüge sind so etwas von geil. Wir hören sie von weitem, ohne ein Ohr auf der Schiene zu haben, halten an, machen Fotos oder Videos und wenn wir die Hand heben, zum Grusse, erwidern die Lockführer den Gruss, hupen und hupen und hupen und …. Mann ist das männlich😊.
Speziell an dieser Etappe war sicherlich die Überquerung der Wasserscheide, die ganz Amerika durchzieht. Dort entscheidet sich ob das Wasser in den Atlantik oder den Pazifik fliesst.
Roli kriselt mit seiner Lunge am Morgen immer noch. Irgendwie ist er einfach nicht mehr ganz gesund, und die Höhenmeter schlagen auf die Lunge. Eigentlich sind wir immer viel zu hoch für seine Lunge. Er beisst sich jedoch durch und im Verlauf vom Tag wird es zusehends besser und wir radeln die Etappe ohne Probleme bei schönstem Wetter zu Ende.
Heute wieder einmal ein Super 8 Motel. Als wir eingecheckt waren und das Zimmer beziehen wollten, Roli mit Vollplattfuss. Es steht nun 6:3 für Roli, aber eigentlich ist es ja egal, Roli flickt, ich pumpe, wieder einmal im Motel Zimmer 😊. Wieso und woher? Einfach wieder etwas eingefahren. Wir haben definitiv nicht die unplattbaren Pneus dabei. Unsere haben zwar ein gutes Profil, doch der Dreck der Strassen geht einfach zu ring durch den Pneu und sie sind einfach zu wenig widerstandsfähig ☹.
Wir haben uns entschieden, dass wir bis Flagstaff weiterfahren und dort danach eine längere Pause machen, mit Ausflügen in das Monument Valley und den Grand Canyon. Ich freue mich wahnsinnig!!!
Ansonsten hat sich das Chaos-Duo extrem verbessert und es gibt viel weniger Anekdoten als auch schon. Wir nehmen es wie es kommt! Und wir sind schon fast unanständig gut 😊.
Insiderwissen:
Milan
Einst befand sich in dieser Gegend eines der größten Karottenanbaugebiete der USA.
Prewitt
Zwischen Milan und Prewitt ist die Route 66 ungewöhnlich breit - richtig entspannend zu fahren, wo heute kaum Verkehr herrscht.
Thoreau
Von Thoreau besteht Zugang von Süden zum etwa 20 Meilen entfernten Chaco Canyon National Monument, einem bedeutenden Zeugnis prähistorischer Kultur in der sogenannten "Four Corners Region" (gemeint sind die Staaten New Mexico, Arizona, Utah, Colorado, die an einem Punkt zusammentreffen).
Continental Divide, New Mexico
Die kontinentale Wasserscheide ist eine gedachte Linie, welche die USA von Norden nach Süden durchquert. Östlich dieser Linie fließen alle Gewässer zum Atlantik, westlich davon sucht sich das Wasser seinen Weg dagegen zum Pazifik. Der größte Teil der Wasserscheide folgt dem Gebirgskamm der Rocky Mountains. Sie beginnt in Kap Prince of Wales in Alaska und verläuft zunächst nach Osten in das kanadische Territorium Yukon und dann in südlicher Richtung nach British Columbia, wo sie die Grenze zur Provinz Alberta bildet. Danach verläuft sie über Montana, Wyoming, Colorado und New Mexico in den Vereinigten Staaten bis nach Mexiko und Mittelamerika entlang des Gebirgskamms Sierra Madre Occidental. Diese Linie wird hier überquert, was allerdings nicht den höchsten Punkt auf der Route 66 darstellt, denn dieser liegt zwischen Bellemont und Parks in Arizona. Natürlich dürfen auch diverse Trading Posts nicht fehlen, denn wo viele Touristen eh anhielten, ließen sich schon in frühen Jahren gute Geschäfte machen. Insgesamt buhlten drei Trading Posts um die Gunst der Touristen: Great Divide Trading Company, Continental Trading Post und das Top Of The World Hotel & Café.
Gallup
1881 errichtete die Atlantic and Pacific Railroad eine kleine Verwaltungsstelle. David Gallup hatte den Posten des Zahlmeisters inne und wer seinen Lohn haben wollte, machte sich somit auf den Weg zu Gallup. Dies wurde zu einem geflügelten Wort und der Ort hatte seinen Namen. Für eine Stadt im Wilden Westen war sie ausgesprochen ruhig. In der Anfangszeit lag der Schwerpunkt auf Kohlenbergbau, mit denen die Dampfloks gefeuert wurden. Zweites Standbein war der Handel mit den Indianern, weswegen Gallup bis heute "Gateway to Indian County" genannt wird, sind in der Umgebung doch mehrere Reservate verschiedener Stämme vertreten. Gallup lag an der Kreuzung der Highways 66 und 666, doch beide Nummern sind nun Geschichte. Die Route 66 wurde 1985 offiziell aufgegeben und Route 666 wurde 2003 in Route 491 umbenannt, da viele die 666 mit dem satanistischem Kult verbinden behagte es vielen nicht, auf dieser Straße zu fahren.
Roadrunner Motel in Gallup
Hotel El Rancho in Gallup
Seit der Eröffnung im Dezember 1937 durch D.W. Griffith haben hier schon viele Hollywood-Größen übernachtet, u.A. John Wayne, Ronald Reagan (der spätere US-Präsident), Humphrey Bogart, Katharine Hepburn oder Doris Day. Besonders in den 1940er und 50er Jahren entstanden viele Western hier in der Region. Heute kann man auf Wunsch dasselbe Zimmer wie sein Film-Idol bewohnen.
El Morro Theatre in Gallup
Ein schönes Beispiel spanischen Kolonialbaustils ist das El Morro Theater, wo auch das jährliche Gallup Film Festival stattfindet.
Rex Hotel in Gallup
Das um 1900er erbaute Rex Hotel beherbergt heute das Rex Museum, indem die lokale Geschichte mit den Schwerpunkten Eisenbahn und Bergbau beleuchtet werden.
Angela`s Café in Gallup
Ein Geheimtipp ist das Café von Angela. Egal, ob ein leichtes Frühstück mit dem besten Kaffee der Stadt, ein Gourmetsandwich am Mittag oder ein Mega-Burger mit einem Bier am Abendessen, Angela's Cafe bietet eine Vielfalt an kulinarischen Köstlichkeiten für jeden Geschmack!
Sidetrips:
Fort Wingate
Südlich der Interstate 40 liegt Fort Wingate, anfangs nur ein Handelsposten, wurde 1862 ein komplettes Fort ergänzt, was im Bürgerkrieg und gegen aufrührerische Indianer genutzt wurde. Der Handelsposten wurde an Privatpersonen verkauft und bis in die 1990er Jahre hinein betrieben. Um die Militärbasis herum entstand der heutige Ort Fort Wingate. Zudem war Fort Wingate seit 1958 ein Raketenstartplatz zur Erprobung militärischer Raketen (u.a. die Redstone und die Pershing 1). Der Stützpunkt wurde 1993 geschlossen.