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/ Route 66 by E-Bike / From Chicago to Santa Monica

Grants

USA, 10. June 2019
30. Etappe 10.06.2019 / Route 66 Motel und Casino (Albuquerque) – Grants / 92 km, 674 Höhenmeter

Wetter: während der gesamten Etappe bewölkt, kühl 12 – 18 Grad (unglaublich kühl für New Mexico, wir bewegen uns jedoch ständig zwischen 1600 und 2000 Metern)

Morgens um 07.00 starteten wir nach Grants. Eine weitere Etappe fast nur auf der Autobahn. Nur bei La Laguna konnten wir einige Zeit auf die alte Route 66, dieser Abschnitt war jedoch sehr schön zum Fahren. Aber es geht nicht anders, weil die Interstate einfach die einzige durchgehende Strasse ist. Anderenfalls müssten wir immer wieder unbefestigten Weg befahren, was mit den Tourenvelos und dem Gepäck einfach nicht unbedingt die beste Lösung ist.

Die Landschaft ist Wüste, nicht so wie in der Sahara natürlich, sondern steppig, felsig, hügelig, manchmal bergig, braun, die Felsen haben verschiedene Farben und sogar schwarzer Fels begleitet uns. Die Gegend ist Indianergebiet und immer wieder wundere ich mich, dass es Häuser, Dörfer, einfach auch Leben gibt, in dieser unwirtlichen Gegend.

Inzwischen weiss ich ja auch, dass den Indianerstämmen (die ihre Gebiete autonom verwalten), die Spielcasinos gehören. Mehr dazu kann ich ja auch noch nicht sagen und ich muss mich auch mal schlauer machen, auch betreffend den Entschädigungen, die den Indianern bezahlt wird.

Mir geht es hervorragend. Seit ich meinem Gesäss Sweet Buff noch ein liebliches y angehängt habe, meldet es sich geschmeichelt nicht mehr. Ja, Sweet Buffy hat sich an die Belastung gewöhnt und bereitet mir absolut keine Beschwerden mehr. Yippie

Roli hatte heute ein wenig mehr Probleme. Zu Beginn der Etappe hatte er Beschwerden mit der Luft und tat sich beim Einatmen schwer. Zudem etwas kalter Schweiss und Übelkeit. Gottseidank hatten wir heute während der gesamten Etappe Rückenwind und mussten keinen Strom sparen. So konnten wir mit mehr Unterstützung fahren und es ging ihm danach etwas besser. Grund für die kleine Krise wissen wir nicht. Das Hotel haben wir früh erreicht und somit gibt es eine längere Erholungszeit. Es ist eh unglaublich, wie Roli sich durch diese Tour beisst. Der Mann ist zäh und kann leiden. Hut ab vor dieser Leistung auf dieser Höhe mit einer halben Lunge.

Natürlich sind wir, nach so langer Zeit miteinander, nicht immer einer Meinung, doch wenn es um das Wichtige geht, sind wir ein Team und meistern alle Situationen zusammen. Zudem kann ich jeden Tag von seinem Wissen über Amerika und die Route 66 lernen und ich verstehe, langsam, aber sicher.

Anekdoten:

Das mit dem Zugentgleisen hat heute nicht funktioniert. Tom the Kid hat das Dynamit nicht zum «chlöpfe brocht», die Züge fahren immer noch 😊.

Kurz nach Ankunft wurde aus Tom the Kid, Tom der Bädeler. Whirlpool und Pool wurden rege genutzt. Mit geschlossenen Augen im Whirlpool im 36 Grad warmen Wasser, tauchte ich ein in die Anfangsszene von Spiel mir das Lied vom Tod. Mundharmonika Tom stieg auf einem einsamen Bahnhof aus dem Zug und 3 Männer erwarteten ihn. Auf die Frage von Mundharmonika Tom: «Ihr habt nur 3 Pferde dabei» antwortete einer der Männer, ja 3 reichen. Mundharmonika Tom blieb cool und sagte: «Nein, ihr habt 2 zu viel», worauf die 3 gleich mal fehlten 😊. Und jetzt wird es Zeit, dass alle die den Film, Spiel mir das Lied vom Tod, noch nicht gesehen haben unbedingt diese Bildungslücke schliessen 😊. Der Film handelt nämlich vom Bau der Eisenbahn, durch Amerika in den Westen. Grosses Kino, ein grosser Regisseur, fantastische Schauspieler und auch heute noch zum Ansehen.

Insiderwissen:

Mesita
Die Straße nach Mesita wird nicht sehr häufig befahren. Inzwischen wächst schon Gras durch die Asphaltritzen und stellenweise ist man sich unsicher, ob man noch auf einer befestigten oder durch Aufbrüche entstandenen Schotterpiste unterwegs ist.

Owl's Rock
Der "Owl Rock" kurz nach Mesita. Ob dieser Stein tatsächlich die Form einer Eule hat? Jedenfalls wird er als "Historic Landmark" aufgeführt...

Dead Man's Curve
Hinter dem Owl's Rock verläuft die historische Straße abseits der Interstate zwischen den Felsformationen hindurch und fügt sich der Topografie. Dadurch ließ sich eine langgezogene 180° Kurve nicht vermeiden, die wohl so manchen Fahrer, angesichts der sonst schnurgerade verlaufenden Straßen, zur Verzweiflung brachten. Daher der Name.

Laguna
Die Gegend um Laguna wird wohl schon seit dem 14. Jahrhundert durchgängig bewohnt, das Pueblo entstand dagegen erst 1699, als man durch einen Damm einen See aufstaute, was sich auch im Namen widerspiegelt. Im selben Jahr wurde auch die St. Joseph Mission Church errichtet.

Casa Blanca / Paraje
Casa Blanca liegt südlich der Route 66, Paraje direkt gegenüber auf der nördlichen Seite der Straße.
In beiden Fällen handelt es sich um virtuelle Geisterstädte, also Orte, die zwar verlassen scheinen, aber wo tatsächlich noch immer Menschen leben. Paraje bedeutet übersetzt nichts weiter als einfach nur "Ort" oder "Zuhause".

Budville
Man schrieb das Jahr 1928, als H.N. "Bud" Rice und seine Frau Flossie hier die Budville Trading Company eröffneten. Um das florierende Gewerbe bildete sich daraufhin die kleine Siedlung Budville, benannt nach ihrem ersten Einwohner. Heute sind die meisten Orte der Region Geisterstädte - oder kurz davor. Die Steine der zahlreichen Ruinen vermischen sich mit der felsigen Umgebung, so dass es immer schwieriger wird, entsprechende Spuren zu finden.

Budville Trading Company in Budville
Das 1928 eröffnete Gewerbe umfasste mehr als nur eine einfache Autowerkstatt mit angeschlossener Tankstelle. Es war unter anderem gleichzeitig auch ein Handelsposten, Abschleppunternehmen und Tourenveranstalter. Es war wie im Bilderbuch, bis zu jenem Tag im Jahr 1967 als Bud von Desperados erschossen wurde. Die Trading Company wurde noch bis 1979 weitergeführt, aber das nachlassende Touristenaufkommen forderte seinen Tribut.

Cubero
Cubero ist eine kleine Siedlung im Schatten des Mount Taylor, die 1937 erstmalig Erwähnung fand und nach dem spanischen Gouverneur benannt wurde. Heute ist nur noch die Villa de Cubero Trading Post geöffnet und trotzt der ruhigen, abgeschiedenen Lage, wohingegen die beiden beliebten Motels längst geschlossen sind, wo einst selbst Ernest Hemingway verweilte, als er ausgerechnet mitten in der Wüste sein Werk "Der alte Mann und das Meer" verfasste.

Villa de Cubero in Cubero
In diesem Haus verkroch sich 1951 angeblich der Schriftsteller Ernest Hemingway, um an seinem Roman "Der alte Mann und das Meer" zu schreiben.

San Fidel
Die Route 66 in New Mexico präsentiert sich in zwei verschiedenen Formen. Östlich von Santa Fe breitet sich die große Prärie vor einem aus, größtenteils landwirtschaftlich erschlossen, wohingegen im Westen der spanische Einfluss deutlich sichtbar wird mit allerlei geschichtlichen Orten, spanischen Missionen und alten Indianer Pueblos. San Fidel bildet da keine Ausnahme. In der missionarisch anmutende St. Joseph Catholic Church werden noch immer Messen abgehalten und auch das Postamt von 1919 ist noch geöffnet, ein Zeichen dafür, dass die Stadt noch nicht tot ist.

McCartys
McCartys wurde nach einem Bauunternehmer der Santa Fé Railroad benannt und liegt im Gebiet der Ácoma Indianer Reservation. Durch die alte Mission Santa María war es auch unter dem Namen Santa María De Ácoma bekannt. Der Abschnitt zwischen McCartys und Grants wurde dem National Register of Historic Places hinzugefügt.

Whiting Brothers Tankstelle in McCartys
Kaum zu glauben, dass hier mal mehr als nur eine Tankstelle zu finden war, sondern ebenso ein florierendes Motel und Café, bis ein Brand den Gebäuden irreparablen Schaden zufügte. Vom Motel sind nur noch die Beton-Fundamente und das alte Reklameschild vorhanden.

Santa Maria de Ácoma Church in McCartys
Die den Ort überragende Kirche ist ein schönes Zeugnis spanischer Kolonialarchitektur, auch wenn sie ein 1933 erbautes Replikat der ursprünglich doppelt so großen Mission ist.
Ebenso sehenswert sind die zahlreichen Gebäude im Adobe Baustil.

The Malpais in McCartys
Beiderseits des historischen Asphalts befindet sich eine weitaus ältere Sehenswürdigkeit, versteinerte Lava-Flüsse, genannt "The Malpais" (zu dt. teuflisches Land), durchsetzt mit unzähligen Hohlräumen, ein ideales Versteck für die Gesetzlosen des Wilden Westens und Heimat unzähliger Legenden über verborgene Schätze. Teile des Lavastroms stehen unter Naturschutz im Malpais National Monument.

Grants
Bevor die Eisenbahn erbaut wurde, nannte sich die erste Siedlung an dieser Stelle Alamitos (kleiner Baumwollwald). Der anrückende Bautrupp der Santa Fé Railroad wurde von den Grant Brüdern geleitet, die hier eine Zeltstadt errichteten, was allgemein als Grant's Camp bekannt war. Auch die 1882 eröffnete Post griff diesen Namen auf und wurde unter "Grants" geführt, doch die entstehende Stadt wurde noch bis 1936 "Grant's Camp" genannt. 1950 fand man eins der größten Uran-Vorkommen der Welt in den nahe gelegenen Bergen. Die Bevölkerung stieg von etwa 1.200 auf 12.000 Menschen an, bis die Minen 1982 geschlossen wurden. Das Grants Mining Museum beschäftigt sich mit der Geschichte des Bergbaus.

Franciscan Lodge in Grants

Sands Motel in Grants

West Theater in Grants

Lux Movie Theatre in Grants


Sidetrips:

Pueblo of Ácoma
Südlich der IS-40 befindet sich Ácoma, auch "Himmelsstadt" oder "Sky City" genannt. Auf einer Hochebene ca. 120 Meter über der Steppe gelegen, ist es das älteste noch bewohnte Dorf der Vereinigten Staaten

Bandero Volcano and Ice Caves
Südwestlich von Grants befindet sich das "Land of Fire & Ice". Der Bandero-Vulkan ("Bandera Crater") ist vor ca. 5000 Jahren das letzte Mal ausgebrochen, in den "Ice Cubes" (Eiswürfel) sind die Temperaturen das ganze Jahr unter Null (nie über 31° F) - eine kühle Abwechslung in der heißen Wüste von New Mexico.
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Indianer und Casinos

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La Laguna - Wiki E

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Spiel mir das Lied vom Tod - Wiki DE

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Laguna Pueblo - Wiki E

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Laguna Pueblo, New Mexico – Home of the Kawaik People - Legends of America

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Ghost Towns in Indian Country of New Mexico - Legends of America

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Acoma Pueblo, New Mexico – Ancient Sky City - Legends of America

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Grants, New Mexico – Uranium City USA - Legends of America

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Laguna Pueblo Area - The Road Wanderer

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Picturesque San Fidel - The Road Wanderer

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Grants New Mexico - The Road Wanderer

www.theroadwanderer.net/66NMex...

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