Close map
/ Route 66 by E-Bike / From Chicago to Santa Monica

Albuquerque

USA, 08. June 2019
28. Etappe 08.06.2019 / Santa Fé – Albuquerque / 129 km, 1110 Höhenmeter

Wetter: stahlblau

So schön wie wir Santa Fé erreicht haben, verlassen wir es auch. Ein Veloweg führte uns 12 km lang aus der Stadt. Viele Jogger/innen, Morgenspaziergänger/innen, Hundeausführer/innen und auch Radfahrer kreuzten mit uns ab 07.30 den Weg. By Santa Fé, du warst allein die Reise wert.

Wir entschieden uns für die längere Variante der Etappe und wir machten einen Bogen, um die Film- und Westernstädte zu sehen. Als erstes stand nach 30 km die Bonanza Creek Ranch an. Wir zweigten ab, jederzeit sollte sie kommen und ich freute mich schon auf die Begrüssung auf der Ponderosa Ranch von Vater Ben. Ich (Hoss), war nämlich in Santa Fé und musste meinen kleinen Bruder Little Joe holen, der in einem Salon abgestürzt war. Als ich mit meinem Stahlross einfuhr, Little Joe hängte schwankend an meinem Rücken, musste ich jedoch feststellen, dass da gar keine Ranch war. Schade. Das gesamte Filmgelände erstreckt sich nämlich über eine mega grosse Fläche und es ist nur auf einer geführten Tour zu besichtigen. Für uns also leider nicht möglich. Nichts mit Ben und Hoss und Little Joe, also einfach wieder Tom 😊.

Weiter die Pedale durchdrücken und Roli hatte ja noch eine Westernstadt am Weg ein navigiert. Und tatsächlich fanden wir uns in einer Westernkulisse wieder, irgendwo nachdem wir abgezweigt waren. Beim Eingang stand aber Privatbesitz. Na, hoffen wir doch, dass uns die Einwohner nicht gleich erschiessen und frech und mutig fuhren wir auf das Gelände. 4 Leute und ein Hund (gottseidank kein Fahrradjäger), unter anderem der Eigentümer (Thomas, gesprochen Thomes), was für ein Zufall, empfingen uns herzlichst. Wir konnten die gesamte kleine und übersichtliche Westernstadt besichtigen. Thomes erzählte uns etwas von den Conan Brüdern, die den Salon für einen Film einrichteten und er war ein absolut cooler Typ. Und glaubt mir liebe Solothurner, meine Augen funkelten und lachten vor so viel vorgegaukeltem Wilden Westen 😊 (Event. verdrückte ich auch eine kleine Träne).

Ein Foto zeigt, wie ich aus dem Salon komme und cool an die Salontüre lehne! Ihr wisst ja gar nicht wie es innen im Salon aussieht. Da habe ich nämlich gerade 3 Schränke verprügelt, ein gebrochenes Herz hinterlassen und draussen mit tiefhängenden Colts noch 2 Banditen erschossen. Danach befreite ich Roli aus dem Gefängnis (Todesstrafe durch Erhängen, wegen Beleidigung der Hotel-Rezeption), sprengte das Jail in die Luft und zusammen ritten wir danach weiter der Sonne entgegen. Herrlich, Tom the Kid ist angekommen.

Weiter gings nach Madrid, New Mexiko. Nach ca. 60 Kilometern erreichten wir dieses unglaubliche Dorf mitten in den Bergen. Madrid genauer vorzustellen würde den Reisebericht hier sprengen, werde jedoch versuchen, einige Links zu platzieren. Auf jeden Fall wurde das Dorf durch den Film Wild Hogs oder bei uns Born to be Wild, berühmt, dank dem Maggi’s Diner, das heute ein Gift-Shop ist. Eigentlich ist es ein Dorf der Aussteiger und Lebenskünstler. Mittlerweile ist jedoch die Hauptstrasse touristisch vermarktet und für jeden Harley-Fahrer die Durchfahrt ein Muss.

Das Dorf liegt so ein wenig in einer Senke. Wir wollten nebst den Gebäuden und Shops natürlich Maggi’s Diner sehen und natürlich das Land oft the Dead, ein Friedhofhügel, der über dem Dorf liegt. Keine geteerte Strasse, steil und holprig mit vielen Steinen, wir gaben Gas und Roli holte sich den 5 Plattfuss, trotzdem erreichten wir diesen speziellen Friedhof, wenn auch mühselig.

Und es hat sich wahnsinnig gelohnt. Da gibt es keine Rassen und keine Religionen. Dort ist der Begrabene einfach nur Mensch, mit seinem charakterisierenden Grabschmuck. So sollten Friedhöfe aussehen!

Zunächst besuchten wir all die Gräber und ich konnte all die liebevollen Kleinigkeiten auf ihrer letzten Ruhestätte sehen. Was für eine wundervolle halbe Stunde. Ich fotografierte wohl fast jedes Grab, bevor wir uns an den Platten machten. Flicker und Pumper, ihr wisst ja! Diesmal unter der Aufsicht der Toten. Im Land of Dead herrschte somit Stimmung, da sich die Toten sicher köstlich ab dem Gefluche von Roli amüsierten. Wie dem auch sei, wir verabschiedeten uns von Ihnen und Rest in Peace sind hier definitiv die richtigen Worte! John, Nancy, Adam, Ann, Bo, Jack und wie ihr alle heisst: «Euch alle werde ich nie mehr vergessen»!

Einmal mehr war die Tour durch die Berge von New Mexico ein eindrückliches Erlebnis. Man weiss eigentlich gar nicht, wie man dieser Natur sagen soll. So eintönig sie daherkommt, und so vielfältig sie doch ist. Ich habe diese Fahrten durch diese Berge und Hügel unglaublich genossen und bin äusserst dankbar für diese Eindrücke in den Hochebenen von New Mexico.

Wir waren nun schon 7 Stunden unterwegs und die Etappe wurde nun lang. Wir bewegen uns immer zwischen 1900 – 2100 Metern über Meer. Auf und ab bis Kilometer 110. Danach ging es steil nach unten und nach 10 Stunden waren wir in unserem Etappenziel Albuquerque auf ca. 1550 Metern. Albuquerque ist übrigens mein ganz persönlicher Zungenbrecher 😊.

Wir logieren am Anfang der Stadt und wollen diese so rasch als möglich Morgen hinter uns lassen. Sie gilt als Stadt mit hoher Kriminalitätsrate und sie tönt ein bisschen nach Gauner, Gammler und Banditen.

Das Internet funktioniert im Motel diesmal nur äusserst dürftig und Roli ist aber jetzt wieder auf Puls 60 (20.00), ca. 180 um 18.00 😊. Leider kann ich meinen Reisebericht noch nicht veröffentlichen, da das Net wirklich nicht brauchbar ist.

Ansonsten alles paletti und keine Materialverluste sind zu vermelden.

Nach dem erneuten Plattfuss bei Roli steht es übrigens nun 5:3 für Roli bei den Plattfüssen. Das ist super so, da er gerne gewinnt 😊.

Insiderwissen:

Cienega
Der Name Cienega ist spanischen Ursprungs und beschreibt eine Art Quelle, meist zu finden am Fuße eines Berges, eines Canyons oder am Rande eines Sumpfes, wo Grundwasser an die Oberfläche sprudelt. 3 Meilen westlich von La Cienega befindet sich der "South End of the Rockies Historical Marker" der das südliche Ende der Rocky Mountains markiert, die sich mehrere tausend Meilen von Kanada bis über die USA ausdehnen und den frühen Bemühungen, Transportverbindungen quer durchs Land von Ost nach West zu errichten, große Hindernisse entgegen setzten.

La Bajada
Am La Bajada Hill stand man buchstäblich vor dem Abgrund: Es galt, in der sonst recht flachen Wüste einen gewaltigen Höhenunterschied zu überwinden, der so manchen Fahrer Angst einjagte. Auf einer abschüssigen Schotterstraße, die eigentlich nicht mehr als ein schmaler aus dem Felsen gesprengter Weg war, ging es Kehre für Kehre ohne Leitplanke oder sonstigen Sicherungsmaßnahmen stetig bergab, immer darauf vertrauend, dass die Bremsen des Fahrzeugs nicht versagen mögen. Einheimische sahen darin einen lukrativen Nebenerwerb, indem sie für Überängstliche deren Wagen ins Tal fuhren. 1925 wurde stellenweise eine alternative Routenführung gewählt, die einige Haarnadelkurven weniger aufwies und insgesamt breiter ausgebaut wurde, damit die Fred Harwey Gesellschaft mit ihren Tour Bussen den Pass leichter befahren konnte.
Auf einem Hinweisschild konnte man damals lesen: "Warnung, 10mph, scharfe Kurven. Diese Straße ist nicht idiotensicher, aber sicher für verantwortungsbewusste Fahrer". Wer es heute wagen will, die ursprüngliche Strecke zu fahren, benötigt zwingend einen Geländewagen mit hoher Bodenfreiheit, da so mancher Steinschlag und die fortwährende Erosion die seit Jahrzehnten nicht unterhaltene Straße praktisch unpassierbar machte.

Madrid (NM) - Turqoise Trail
Dieser Ort, 22 Meilen südwestlich von Santa Fé an der NM-14, wurde durch den Film "Born to be Wild - saumässig unterwegs" (Originaltitel: Wild Hogs) aus dem Jahr 2007 bekannt. Die Hauptdarsteller waren u.a. John Travolta und Tim Allen. Früher war Madrid eine unbewohnte sogenannte «Ghosttown», heute leben in dem kleinen Dorf ungefähr 150 Einwohner, meistens Künstler.

Santa Domingo
Seit mehreren Jahrhunderten ist diese Region schon von Indianern besiedelt. Heute leben in Santo Domingo Pueblo rund 3000 Seelen und es gibt zahlreiche Möglichkeiten, sich mit allerlei Indianerschmuck und Töpferwaren einzudecken.

Abstecher: Tent Rocks National Monument

Albuquerque
Albuquerque ist mit 500.000 Einwohner die größte Stadt im US-Bundesstaat New Mexico. In der Old Town befinden sich heute noch viele historische Gebäude. Zahlreiche Bars, Clubs und Cafés gibt es in Downtown entlang und südlich der Central Avenue, der Historischen Route 66, die die Stadt in Ost-West-Richtung durchquert. An Freitag- und Samstagabenden wird die Straße für den Verkehr gesperrt und von vor allem jungen Menschen beim Ausgehen bevölkert. Albuquerque wurde bereits in der Zeit zwischen 1100 und 1300 von den Anasazi besiedelt, einem nordamerikanischen Indianerstamm.

1540 durchquerte der spanische Conquistador Francisco Vásquez de Coronado die Gegend auf der Suche nach den sagenhaften sieben goldenen Städten von Cibola. Einige Kilometer nördlich des heutigen Albuquerque überwinterte er mit seinen Männern bei Pueblo-Indianern. Der Ort wurde nach Francisco Fernández de la Cueva, dem achten Herzog von Albuquerque und Vizekönig von Neuspanien, benannt. 1706 gründeten spanische Siedler dann die heutige Old Town von Albuquerque. 1880 erfolgte der Anschluss an die Eisenbahn. Albuquerque ist Sitz mehrerer Firmen der Computer- und Hochtechnologie, aber auch bedeutender Museen für indianische Kunst und Geschichte. So war die Stadt der ursprüngliche Sitz von Microsoft, gegründet im Jahre 1975 von Bill Gates und Paul Allen. Alljährlich im Oktober findet hier das weltberühmte internationale Ballon-Festival ("Balloon Fiesta") statt.

Sandia Peak in Albuquerque.

El Camino Motor Hotel in Albuquerque.

Old Town in Albuquerque.

San Felipe de Neri Church in Albuquerque.

Museum of Art & History in Albuquerque.

Monterey Non-Smoking Hotel in Albuquerque.

KiMo Theatre in Albuquerque.
å

Bonanza Creek Ranch

www.bonanzacreekranch.com/
à

J.W. Eaves Movie Ranch

www.tripadvisor.com/Attraction...
à

Kewa Pueblo, New Mexico - Legends of America

www.legendsofamerica.com/kewa-...
à

Bernalillo, New Mexico - Legends of America

www.legendsofamerica.com/berna...
à

Cline’s Corners to the Old Longhorn Ranch, New Mexico on Route 66 - Post 1937 - Legends of America

www.legendsofamerica.com/nm-cl...
à

Moriarty to Tijeras, New Mexico on the Salt Missions Trail - Post 1937 - Legends of America

www.legendsofamerica.com/nm-mo...
à

Moriarty to Tijeras, New Mexico on the Salt Missions Trail - Post 1937 - Legends of America

www.legendsofamerica.com/nm-mo...
à

Albuquerque - The Road Wanderer

www.theroadwanderer.net/66NMex...
à

Cline's Corners - The Road Wanderer

www.theroadwanderer.net/66NMex...

Albuquerque

That could interest you too

*