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/ Route 66 by E-Bike / From Chicago to Santa Monica

Sayre

USA, 29. May 2019
20. Etappe 29.05.2019 / Clinton – Sayre / 80 km, 522 Höhenmeter

Wetter: stark bewölkt, ca. 12 – 15 Grad, um 11.30 ein paar Tropfen Regen, ohne Nass zu werden, ab 16.00 stahlblau

Der Medizinmann in Clinton tanzte wohl gleich mal die ganze Nacht (Party?) und so liess der Wind nach und noch besser wir hatten leichten seitlichen Rückenwind mit ca. 20 km/h. Zudem liess er die Temperatur gleich mal um 20 Grad fallen und so hatten wir eine ganz kühle Etappe.

So fühlt sich radeln doch um einiges leichter an und wir konnten wunderbar Radwandern. Zudem wurde kaum je ein Auto auf der Route 66 gesichtet und wir konnten gut Nebeneinander fahren und bei diesen Bedingungen sind wir immer zusammen und gleichschnell. Die Strasse war sehr schön befahrbar und es stimmte alles.

Etwas zu den Höhendifferenzen. Bis jetzt fuhren wir immer auf ca. 200 bis 300 Meter über Meer. Es ging einfach auf und ab. Die Strassenbauer sind einfach mit der Teermaschine über alle Hügel gefahren und so hat es Strassen gegeben 😊. Somit haben wir immer viele Höhenmeter gemacht, sind jedoch nie in höhere Gefilde gestiegen.

Seit Oklahoma City hat sich das geändert. Wir steigen täglich höher. Heute in Clinton von 460 Metern über Meer zum Etappenziel Sayre auf 530 Meter über Meer. Den höchsten Punkt erreichten wir heute auf 630 Metern. Insgesamt haben wir jedoch über 500 Meter positive Höhenmeter gemacht. In den nächsten Tagen werden wir auf über 1000 Meter über Meer steigen, bis wir zum Schluss irgendwann das Dach der Tour auf etwa 2200 Metern erreichen.

Es rollte und wir werden begleitet von der Interstate 40, die gleich neben der Route 66 verläuft. Zudem immer wieder die Telefonleitungen an den hölzernen Masten. Früher wohl Telegrafenleitungen oder der singende, bzw. sprechende Draht, wie er in den Büchern genannt wird. Aufgabe für die Jüngsten unter den Lesern: Googeln, was ist ein Telegraf 😊.

Das National Route 66 Freilichtmuseum in Elk ist definitiv ein wundervoller Ort zum Verweilen. Eine Westernstadt wurde liebevoll aufgebaut und man kann sie wie immer ohne Eintritt besichtigen. Wir blieben eine volle Stunde, da wir, obwohl erst am 09.15 losgefahren, heute genügend Zeit für Besichtigungen hatten. Die Fotos sprechen für sich.

Weiter ging es nach Sayre, unserem Etappenziel. Ein hinreissend verschlafenes Kaff irgendwo in der Prärie von Oklahoma. Da es nur 2 Motels gibt haben wir uns für das bessere entschieden. Das AmericInn mit Innenpool und Whirlpool. Kaum da, schon im Wasser und es ist uns pudelwohl. Uns geht es wirklich beiden sehr gut, ausser das Handgelenk von Roli schmerzt noch, nach seinem Abflug im Bad vor 2 Tagen 😊.

In den Anekdoten gibt es auch nicht viel zu sagen, ausser dass wir im Nirgendwo Land einmal gleich von 4 Hunden angefeindet wurden. Doch mit viel Geschrei und bösartigem Gesichtsausdruck konnten wir die Meute von uns fernhalten. Einer fand sich gar in einer Leitplanke wieder 😊. Zudem habe ich nun ein neues Lieblingsshirt, gekauft an einer Tankstelle mit Route 66 Bild. Jipppiii

Angie und Layla sind wohlauf, Joe (so heisst jetzt mein Rucksack) ist unglaublich treu, manchmal fast etwas klettenhaft 😊. So nun geht es wieder los mit den langen Etappen. Morgen verlassen wir Oklahoma und wir kommen in Texas an. Aaah, übrigens hatte ich so im Vorfeld gedacht, Oklahoma, Dust Bowl, die Staubschüssel von Amerika. Von all dem haben wir nichts mitbekommen. Saftige Wiesen, Graslandschaft, Wälder, viel Wasser, es war einfach schön, danke Oklahoma. Auch für das Glück, dass wir hatten und in kein Unwetter geraten sind.

Ps: So sehen Rasenmäher-Männer aus 😉

Insiderwissen:

Foss: Ende der 1890er Jahre wurde das Tal des Turkey Creek besiedelt, doch 1902 radierte eine verheerende Springflut den jungen Ort wieder aus. Man lernte daraus und baute eine neue Siedlung oberhalb des Tals an die heutige Stelle. Bis 1905 wuchs die Einwohnerzahl auf stolze 1000 an und man leistete sich jeglichen Komfort einer Großstadt inklusive eines Opernhauses und eines Elektrizitätswerks. Durch die Eisenbahnknoten Elk City und Clinton verlor die Stadt zunehmend Einwohner. Auch die große Depression forderte ihren Tribut und letztendlich die Umgehung des Ortes durch die Interstate.

Kobel's Place Service Station in Foss
Kobel's war für alle Reisenden ein Anlaufpunkt: Automobilisten konnten hier auftanken und sich bei einer Rast stärken, während ebenso die Greyhound-Bus-Reisenden auf ihre nächste Verbindung in die Ferne warteten.

Der Ort Canute wurde 1899 gegründet und nach dem dänischen König benannt (dt. Knut). Während der großen Depression wurde als Arbeitsbeschaffungsmaßnahme Oklahomas erster State Park an der Route 66 errichtet.

Cotton Boll Motel in Canute

Kupka's Service Station
Von 1925 bis 1949 befand sich hier die örtliche Sinclair Tankstelle mit angeschlossener Werkstatt. Später zogen in das einst hübsche art-deco Gebäude ein Reifenhändler ein, bevor es dann längere Zeit leer stand. 1995 wurde es auf die Liste der Nationalen Historischen Gebäude gesetzt.

Elk City: Einst trieben hier die Cowboys ihre Viehherden über den Great Western Cattle Trail von Texas nach Dodge City in Kansas. Im März 1901 entstand eine kleine Zeltstadt, noch bevor die Choctow Railroad ihre abgesteckten Grundstücke an die neuen Siedler veräußerte. Im September 1901 hielt dann der erste Zug in der "Crowe" genannten Siedlung. Auf vielen Landkarten erschien alternativ auch der Name Busch, um die Busch Brauerei zu überzeugen, hierher zu ziehen. etztendlich wurde der Name Elk City gewählt wie der kleine Bach Elk Creek, an dem eine Expedition Hirschspuren (Elk = Hirsch) entdeckte. Bereits 1902 nannten über 1000 Einwohner die Stadt ihr Zuhause, womit sie ein Jahr nach Entstehung eine der größten in West-Oklahoma wurde. Im gleichen Jahr wurden die Straßen in der Innenstadt gepflastert. In den 1980er Jahren brachte ein Ölboom viele vorwiegend männliche Arbeitskräfte in den Ort, womit es wie zu alten Cowboy-Zeiten etwa 20 mal so viele Männer als Frauen gab. Leider hatte der Boom auch eine große Bauaktivität zur Folge, womit einige typischen Route 66 Attraktionen verschwanden.

Parker Ölbohrturm #114 in Elk City
Dies ist mit 55 Metern der höchste außer Betrieb gestellte Ölbohrturm der Welt. Er ist damit ein würdiges Denkmal für die Öl-Boom-Tage der Stadt.

Casa Grande Hotel in Elk City
Das Hotel hatte einst damit geworben, das einzige feuersichere Hotel zwischen Oklahoma City und Amarillo gewesen zu sein. 1931 wurde hier ein Treffen der US Highway 66 Association abgehalten, woran stolze 20.000 Menschen teilnahmen. Heute beherbergt das Gebäude das Anadarko Basin Museum of Natural History.

National Route 66 Museum and Old Town Museum Complex in Elk City
Der Museumskomplex besteht aus dem Old Town Museum, dem Route 66 Museum, Transportation Museum, dem Farm and Ranch Museum sowie dem Blacksmith (Schmiede) Museum. Ausgestellt sind nicht nur schicke alte Autos und die typischen alten Schilder und Zapfsäulen, sondern sogar der Nachbau einer alten Stadt mit Bahnhof, Gemischtwarenladen, Bank, Oper und vielem mehr.

Queenan Trading Post in Elk City
Auch wenn der Handelsposten längst geschlossen ist, so kann man noch immer den Namen auf der Außenfassade erkennen. Die beliebten Kachinas, die einst die Reisenden begrüßten, sind inzwischen ins National Route 66 Museum umgezogen, so wie auch Reese und Wanda Queenan, die 1948 die Trading Post eröffneten, inzwischen im Museum arbeiten.

1901 gründete die Eisenbahn Sayre und benannte sie nach dem Großaktionär Robert H. Sayre.
Nicht nur einzelne Gebäude, sondern die gesamte Innenstadt steht inzwischen auf der Liste der historischen Plätze. Auf vielen Gebäuden der Stadt wurden zudem hübsche Wandzeichnungen angebracht. Ruhm und Ehre errang Maxie Anderson, gebürtig aus Sayre, der 1978 mit zwei weiteren Abenteurern, als erste den Atlantik in einem Heißluftballon überquerte.

RS&K Railroad Museum in Sayre
In dieser eher privaten Ausstellung geht es vorrangig um die kleine Eisenbahn und das gleich in verschiedenen Maßstäben auf mehreren fahrbereiten Anlagen. Roy und Shirley Killian teilen so ihr Hobby gerne mit anderen. Das Museum ist tagsüber stets geöffnet - wenn jemand daheim ist.

Owl Drug Store in Sayre
Zwischen 1901 und 1997 wurden in dieser ehemaligen Drogerie auch Milchshakes und andere Softdrinks ausgeschenkt. Das besondere an dem Laden war die schon früh eingesetzte Zapfanlage, einer der ältesten und am längsten in Betrieb gewesene im ganzen Staat.

Stovall Theatre in Sayre
Das wirklich schicke Theater wurde 1950 erbaut, doch ist leider seit vielen Jahren geschlossen und verfallen.

Beckham County Courthouse in Sayre
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National Route 66 Museum

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Der Bau der Telegrafenlinie im Wilden Westen

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Cotton Boll Motel

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