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/ And so the Adventure Begins

Kolumbien, Cabo de la Vela, La Guajira

, 10. April 2017
Am Pier in Riohacha
Um kurz nach 6:00 Uhr werden wir von Fahrer Venancio in einem alten Toyota-Allradwagen abgeholt und fahren los Richtung Riohacha. Wir sind eine Gruppe von sechs Personen; ein verliebtes Pärchen und zwei junge Frauen. Dort gibt es erst mal Frühstück mit Meerblick. Es gibt Arepas gefüllt mit Ei und frischen Orangensaft. Danach sehen wir noch die Plaza Bolívar und haben Zeit am Pier und am Parque de Cañones herumspazieren, bevor es weitergeht.
Von Riohacha aus fährt uns Venancios Sohn Eduard.
Eduard ist eigentlich Anwalt und Lehrer aber hilft in seiner Freizeit im Familienbetrieb aus. Er weiß viel über die Probleme von La Guajira zu erzählen. Wir fahren auf der Troncal del Caribe, die an der Küste entlang bis nach Venezuela geht. Am Straßenrand gibt es immer wieder Stände, an denen Benzin in Kanistern oder Colaflaschen zum Verkauf angeboten wird. Schmuggelware aus Venezuela. Billiger und wohl besser.
Wir biegen Richtung Uribia ab und folgen der Eisenbahntrasse, die Kohle vom Hafen von Puerto Bolívar transportiert. Am Straßenrand knabbern Ziegen im Schatten der dürren, windschiefen Dividivi-Bäume am spärlichen Grün der Steppe.
Uribia ist die indigene Hauptstadt Kolumbiens und angelegt wie eine Sonnenblume, d.h. im Zentrum liegt ein runder Platz, von dem alle Straßen strahlenförmig ausgehen.
Nach einem Stopp an der Plaza del Girasol decken wir uns mit Proviant ein. Auf dem Weg sehen wir viele indigene Wayuu-Frauen in ihren traditionellen, leichten, weiten, langen Kleidern, der Manta Guajira. Silke kann auch noch eine schöne Manta erstehen. Ich er stehe mein erstes venezolanisches Bier aus einer süßen Glasflasche. Es wird nicht mein letztes Polar heute sein. Unser nächster Stopp ist die Saline von Manaure. Hier wird auf über 4.000 Hektar Meersalz gewonnen, großteils noch traditionell von den Wayuu mit Spitzhacke und Schaufel. Nach einer kurzen Besichtigung und einem schnellen Vortrag, fahren wir weiter Richtung Cabo de la Vela an der Eisenbahnstrecke entlang. Als wir das Fenster hinten runterlassen, um einen der kilometerlangen Züge zu fotografieren, streikt das Fenster und will nicht wieder hochfahren. Auch sonst ist das Auto nicht im besten Zustand. Der Tachometer geht nicht. Aber Eduard fährt uns souverän über die holprige Piste. Wir fahren vorbei an Häusern mit Zäunen aus Kakteen. Durch die Wüsten Desierto de Cargón und Desierto
de la Ubiyama. Bis wir irgendwann wieder am Meer sind. Wir sind in Cabo de la Vela angekommen. Dort laden wir in einer etwas schäbigen Herberge ab, wo wir auch die Tour bezahlen sollen. Wir essen zu Mittag, es gibt Fisch oder Ziege. Als uns danach nochmal der Plan für den nächsten Tag erklärt wird, werden wir stutzig. Statt, wie mit dem Touranbieter vereinbart, die nächste Nacht in Punta Gallinas zu verbringen, sollten wir nur einen Tagesausflug machen und wieder im (schäbigen) Hostel schlafen.
Zum Glück waren die zwei Mädels, die die Tour mit uns machten, ebenfalls empört und halfen uns, zu protestieren. Nach einigem Hin und Her und einem Telefonat mit dem Touranbieter, konnten wir am Abend das geplante Programm durchsetzen. Aber vorher war es an der Zeit für unseren Ausflug zum Pilón de Azúcar, Kolumbiens Zuckerhut. Deutlich kleiner als der in Brasilien, aber man hat einen super Ausblick über Cabo de la Vela. Am Strand, am Fuße des Pilón, gehen wir noch baden. Danach müssen wir uns beeilen, um noch rechtzeitig zum Sonnenuntergang am Faro (Leuchtturm) von Cabo de la Vela zu kommen.
Anschließend kehren wir zurück und essen zu Abend. Wir haben die Wahl zwischen Fisch mit Arepa oder Arepa.
Nach dem Essen genehmigen wir uns noch ein Polar, beziehungsweise einen Mangosaft, und schlendern noch die Straße auf der Suche nach einer Tasche ab, leider bei mir ohne Erfolg.
Aber wir finden mit den anderen Mitgliedern der Gruppe eine Strandbar, wo man uns noch ein Polar verkauft.
Die Nacht in der Hängematte verläuft entspannt und angenehm kühl dank der Brise, die vom Meer weht.

D
Salinas de Manaure - Meersalzgewinnungsanlage
Dreckiges Salz, das zum Gerben verwendet wird
Ausblick aufs Meer und die Wüste vom Pilón de Azúcar
Leuchtturm von Cabo de La Vela mit aufgehendem Mond

Kolumbien, Cabo de la Vela, La Guajira

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