Zurück in San Pedro de Atacama stehen wir ernsthaften Problemen gegenüber. Leider haben wir es nicht geschafft, rechtzeitig Flüge nach Santiago de Chile zu buchen und nun müssen wir uns preisbedingt zwangsläufig für den Bus entscheiden, semi cama. Das bedeutet morgen erwarten uns 23 Stunden Busfahrt, mit nur bedingt verstellbarem Sitz und der Erfahrung nach ohne gescheite AirCondition und Service. Die Stimmung wird allerdings dadurch aufgebessert, dass Thilo es mithilfe zweier chilenischer Bauarbeiter schafft, mit einer Bohrmaschine sein Handy zu reparieren. Wie auch schon Almer schaffen die Jungs hier mit ziemlich grober Technik, Dinge wieder instand zu setzen.

Unsere Erwartungen an die Busfahren werden jedenfalls erfüllt. Nach sechs Stunden Busfahrt sind wir gerade Mal knapp 200 km gefahren und das Schild "Santiago 1264 km" ist nicht gerade motivierend. Ständig halten wir an und irgendwelche Verkäufer klettern in den Bus, um ihre Waren anzubieten. Die Chilenen um uns herum greifen kräftig bei den süßen Teigwaren zu und ordern ganze Tüten, die sie eigentlich durch den Winter bringen könnten. Dass die Leute hier Gewichtsprobleme haben, darf eigentlich niemanden wundern. Thilo und ich machen Mal Low-Carb und ernähren und in den 23 Stunden von einem kleinen Sandwich und Wasser.

Als wir gegen Mittag Valparaiso erreichen, leider ohne einen Chilenen, dem Thilo in seinem feinsten Spanisch bereits eine Stadt vorher zugesagt hat, dass dies Valparaiso sei, geht es uns eigentlich ganz gut. Wir verbringen die zwei Tage mit einem Strandausflug zur Laguna Verde, BBQ auf dem Hosteldach und ein paar Drinks an den Abenden mit zwei Franzosen und drei Argentinierinnen. Für uns war Valpo zwar kein ganz großes Highlight, aber nach den sehr ereignisreichen letzten zwei Wochen eine erholsame Abwechslung. Schließlich machen wir uns auf den Weg nach Santiago für den Endspurt von Thilos Reise.