( Overview
/ ..und tschĂŒss! đ
Tag 1 & 2 (Jana)
Weil die Erlebnisse unserer Wanderung vermutlich den Rahmen eines einzigen Eintrags sprengen wĂŒrden, fassen wir Tag 1&2 (04.11-05.11) sowie Tag 3&4&5 (06.11-08.11) in jeweils einem Bericht zusammen.
FĂŒr mich hat der erste Tag mit sehr gemischten GefĂŒhlen begonnen. Einerseits habe ich mich nach dem âKrankheits-Downâ wieder völlig fit gefĂŒhlt, das Wetter war fĂŒr die nĂ€chsten Tage besser angesagt, als zuvor (was fĂŒr eine Wanderung auf eigene Faust beruhigend war) und wir haben die Tage in Pokhara genutzt, um uns super detailliert mit der Route, den Temperaturen sowie sĂ€mtlichen PrĂ€ventivmaĂnahmen, Symptomen sowie VerhaltensmaĂnahmen im Falle einer Höhenkrankheit (die leider jeden, unabhĂ€ngig von Alter, Fitnessgrad oder sonstigen gesundheitlichen EinschrĂ€nkungen treffen kann) auseinandergesetzt. Kurzum: ich habe mich gut vorbereitet gefĂŒhlt - und trotzdem war die Ungewissheit groĂ, weil wir schlicht und einfach noch nie mit mehreren Kilo GepĂ€ck durch solche Höhen gewandert sind!
Mit einem Bus voller laut singender und klatschender einheimischen (das gemeinsame Singen von exakt einem Lied ist hier in Nepal so ein Ding, wir fĂŒhlten uns etwas an unser Dua Lipa Wien Erlebnis zurĂŒckerinnert..) ging es vormittags los zu unserem Startpunkt in Kande. Bereits an der Bushaltestelle haben wir unseren neuseelĂ€ndischen Reisefreund Jay wiedergetroffen, den wir auf der Busfahrt von Kathmandu nach Pokhara kennengelernt und von dem Zeitpunkt an regelmĂ€Ăig an verschiedenen Orten wiedergesehen haben. Da er den Aufstieg bis zur ersten Unterkunft bereits einmal gemacht hatte, beruhigte er uns mit seiner Aussage, der Weg wĂ€re super einfach und auch nur ca. 1,5h lang. Nach ungefĂ€hr zehn Minuten musste ich zum ersten Mal (und nicht zum letzten Mal auf dieser Wanderung) feststellen, wie unterschiedlich Wahrnehmungen sein können. Denn der Weg, der tatsĂ€chlich ânurâ 2,6km lang war, bestand ausschlieĂlich aus Treppen, sodass ich nach einer halben Stunde völlig fertig war und ungefĂ€hr im drei Minutentakt eine Atempause brauchte. Wohlgemerkt, war der Sauerstoffgehalt auf dieser Höhe noch völlig unverĂ€ndert..
Nach 1,5h haben wir dann unser Ziel, das Australien Camp auf 2050m erreicht. Auch, wenn Max nicht ganz so fertig war, wie ich, war in diesem Moment der Gedanke, die ganze Wanderung abzubrechen, definitiv vorhanden. Am kommenden Tag sollte uns eine ca. sechsstĂŒndige Etappe erwarten und uns war klar - wenn der Weg so weitergeht, werden wir das nicht schaffen. Trotzdem beschlossen wir, die Aussicht, die schon an diesem Punkt wundervoll war, einfach mit einem frischen Kaffee aus der French Press zu genieĂen und die Entscheidung auf den nĂ€chsten Tag zu verschieben. Mit Jay und einer Gruppe koreanischer Touristen haben wir den Sonnenuntergang bewundert und den Abend am Ofen ausklingen lassen. Um 20h hieĂ es dann: Schlafenszeit! Und erstaunlicherweise war es gar nicht so kalt, wie gedacht, sodass wir unsere SchlafsĂ€cke mehr als Decke und nicht in seiner eigentlichen Funktion genutzt haben. Leider waren nicht alle Besucher des Australian Camps gleichermaĂen mĂŒde, denn da wir an einem Freitag angekommen sind, waren auch viele einheimische Jugendliche dort, um ihr Wochenende mit einer Party einzulĂ€uten. Trotz EarPods war die Nacht dementsprechend bescheiden, sodass wir nicht sonderlich ausgeschlafen um 8Uhr wieder aufgestanden und zu unseren French Toasts und Milk Teaâs (die hier in Nepal unseren Kaffee ersetzen) geschlĂŒrft sind.
GestĂ€rkt und einigermaĂen wach haben wir uns dazu entschieden, den Weg ins nĂ€chste Camp zumindest zu versuchen - umdrehen hĂ€tte man im Notfall ja immer noch gekonnt. Und auch, wenn ich den Weg nicht als leicht beschreiben wĂŒrde, bestand er diesmal neben Stufen auch aus kurzen, ebenen Pfaden, die zum Durchatmen genutzt werden konnten.
Zudem haben wir auf der Route immer wieder TeehĂ€user gekreuzt, sodass wir auch einige Pausen einlegen konnten. Schon an Tag zwei haben wir gemerkt, dass das GepĂ€ck auf unserem RĂŒcken die geringste Belastung fĂŒr uns darstellt. Mich hat die Kontrolle meiner Atmung immer wieder herausgefordert. Man soll nĂ€mlich, je höher es geht, keinesfalls durch den Mund atmen, um die kalte Luft in den Lungen zu vermeiden. Dies ist natĂŒrlich leichter gesagt als getan, wenn man fast durchgĂ€ngig bergauf lĂ€uft und der Sauerstoffgehalt nach und nach abnimmt. Max dagegen hatte nach einigen Stunden des Wanderns manchmal Probleme mit dem Kreislauf (ihr kennt ihn, er braucht schon ohne körperliche Belastung ca. alle 20Minuten am besten einen frittierten Snack), aber auch das sichere Auftreten wurde mit zunehmender Anstrengung und abnehmender Konzentration immer schwieriger. An diesem zweiten Tag waren wir auĂerdem so leichtsinnig, uns nur mit MĂŒsliriegeln âauf Trabâ, oder besser âauf langsamsten Schrittâ zu halten, sodass wir circa 2h vor Ankunft im Forest Camp, unserer Zielunterkunft, völlig ausgelaugt waren. NatĂŒrlich kam ab diesem Zeitpunkt auch kein Teehaus mehr.. immerhin haben wir jedoch just in diesem Moment der rapide fallenden Motivation und Laune drei einheimische Freunde kennengelernt, die dieselbe Route vor sich hatten und uns mit ihrer Heiterkeit die letzten 4km mitgezogen und sich sogar noch um eine Unterkunft fĂŒr uns gekĂŒmmert haben. Wir nennen sie im weiteren Verlauf einfach mal unsere drei Engel aus Nepal, denn sie haben uns von dort an noch eine Weile begleitet! ;)
Im Forestcamp auf 2550m angekommen haben wir dann zum ersten Mal den Hintergrund des hier typischen Spruches âDal Bhat power, 24 hourâ verstanden. Dal Bhat ist nĂ€mlich das nepalesische Traditionsgericht, bestehend aus Reis, Linsensuppe/-soĂe, einem Curry und einem spinatĂ€hnlichen GemĂŒse. Als hĂ€tte nicht schon die erste Portion unsere mĂŒden Körper wieder zum Leben erweckt, wird einem von allen Bestandteilen auch noch so lange nachgegeben, bis man laut âStop!â ruft. Wie ihr euch vorstellen könnt, ist fortan kein Tag vergangen, an dem wir nicht mindestens einmal Dal Bhat gegessen haben, um unsere Energielevel wieder auf 100% zu bringen..
Gemeinsam mit den drei Engeln aus Nepal haben wir dann erneut den Sonnenuntergang geguckt und den Abend mit super spannenden GesprĂ€chen ĂŒber unsere Kulturen und der ein oder anderen Tasse traditionellem Rum ausklingen lassen. Durch den Austausch haben wir unter anderem erfahren, dass es auch in Nepal ein Kastensystem gibt, was uns vorher nicht bewusst war.
Genauso wie das Dal Bhat sollte uns aber auch Musik fast die gesamte Wanderung ĂŒber begleiten. Denn auch an diesem Abend wurden wir wieder vom gleichen Lied in den Schlaf begleitet, denn auch in diesem Camp wurde gemeinsam gesungen - wenn auch nicht so laut und mit weniger Bass, als am vorherigen Partyabend.
Trotz des körperlich anstrengenden Tages, diesmal weniger wegen der Stufen, sondern mehr wegen der LĂ€nge der Strecke, wurden wir immer wieder mit fantastischen Aussichten belohnt und waren ab dem Zeitpunkt fest davon ĂŒberzeugt, dass es - sofern wir keine Symptome auf Grund der Höhe bekommen wĂŒrden - ab nun nur noch einen Weg gibt: und zwar den bergauf!
Weil die Erlebnisse unserer Wanderung vermutlich den Rahmen eines einzigen Eintrags sprengen wĂŒrden, fassen wir Tag 1&2 (04.11-05.11) sowie Tag 3&4&5 (06.11-08.11) in jeweils einem Bericht zusammen.
FĂŒr mich hat der erste Tag mit sehr gemischten GefĂŒhlen begonnen. Einerseits habe ich mich nach dem âKrankheits-Downâ wieder völlig fit gefĂŒhlt, das Wetter war fĂŒr die nĂ€chsten Tage besser angesagt, als zuvor (was fĂŒr eine Wanderung auf eigene Faust beruhigend war) und wir haben die Tage in Pokhara genutzt, um uns super detailliert mit der Route, den Temperaturen sowie sĂ€mtlichen PrĂ€ventivmaĂnahmen, Symptomen sowie VerhaltensmaĂnahmen im Falle einer Höhenkrankheit (die leider jeden, unabhĂ€ngig von Alter, Fitnessgrad oder sonstigen gesundheitlichen EinschrĂ€nkungen treffen kann) auseinandergesetzt. Kurzum: ich habe mich gut vorbereitet gefĂŒhlt - und trotzdem war die Ungewissheit groĂ, weil wir schlicht und einfach noch nie mit mehreren Kilo GepĂ€ck durch solche Höhen gewandert sind!
Mit einem Bus voller laut singender und klatschender einheimischen (das gemeinsame Singen von exakt einem Lied ist hier in Nepal so ein Ding, wir fĂŒhlten uns etwas an unser Dua Lipa Wien Erlebnis zurĂŒckerinnert..) ging es vormittags los zu unserem Startpunkt in Kande. Bereits an der Bushaltestelle haben wir unseren neuseelĂ€ndischen Reisefreund Jay wiedergetroffen, den wir auf der Busfahrt von Kathmandu nach Pokhara kennengelernt und von dem Zeitpunkt an regelmĂ€Ăig an verschiedenen Orten wiedergesehen haben. Da er den Aufstieg bis zur ersten Unterkunft bereits einmal gemacht hatte, beruhigte er uns mit seiner Aussage, der Weg wĂ€re super einfach und auch nur ca. 1,5h lang. Nach ungefĂ€hr zehn Minuten musste ich zum ersten Mal (und nicht zum letzten Mal auf dieser Wanderung) feststellen, wie unterschiedlich Wahrnehmungen sein können. Denn der Weg, der tatsĂ€chlich ânurâ 2,6km lang war, bestand ausschlieĂlich aus Treppen, sodass ich nach einer halben Stunde völlig fertig war und ungefĂ€hr im drei Minutentakt eine Atempause brauchte. Wohlgemerkt, war der Sauerstoffgehalt auf dieser Höhe noch völlig unverĂ€ndert..
Nach 1,5h haben wir dann unser Ziel, das Australien Camp auf 2050m erreicht. Auch, wenn Max nicht ganz so fertig war, wie ich, war in diesem Moment der Gedanke, die ganze Wanderung abzubrechen, definitiv vorhanden. Am kommenden Tag sollte uns eine ca. sechsstĂŒndige Etappe erwarten und uns war klar - wenn der Weg so weitergeht, werden wir das nicht schaffen. Trotzdem beschlossen wir, die Aussicht, die schon an diesem Punkt wundervoll war, einfach mit einem frischen Kaffee aus der French Press zu genieĂen und die Entscheidung auf den nĂ€chsten Tag zu verschieben. Mit Jay und einer Gruppe koreanischer Touristen haben wir den Sonnenuntergang bewundert und den Abend am Ofen ausklingen lassen. Um 20h hieĂ es dann: Schlafenszeit! Und erstaunlicherweise war es gar nicht so kalt, wie gedacht, sodass wir unsere SchlafsĂ€cke mehr als Decke und nicht in seiner eigentlichen Funktion genutzt haben. Leider waren nicht alle Besucher des Australian Camps gleichermaĂen mĂŒde, denn da wir an einem Freitag angekommen sind, waren auch viele einheimische Jugendliche dort, um ihr Wochenende mit einer Party einzulĂ€uten. Trotz EarPods war die Nacht dementsprechend bescheiden, sodass wir nicht sonderlich ausgeschlafen um 8Uhr wieder aufgestanden und zu unseren French Toasts und Milk Teaâs (die hier in Nepal unseren Kaffee ersetzen) geschlĂŒrft sind.
GestĂ€rkt und einigermaĂen wach haben wir uns dazu entschieden, den Weg ins nĂ€chste Camp zumindest zu versuchen - umdrehen hĂ€tte man im Notfall ja immer noch gekonnt. Und auch, wenn ich den Weg nicht als leicht beschreiben wĂŒrde, bestand er diesmal neben Stufen auch aus kurzen, ebenen Pfaden, die zum Durchatmen genutzt werden konnten.
Zudem haben wir auf der Route immer wieder TeehĂ€user gekreuzt, sodass wir auch einige Pausen einlegen konnten. Schon an Tag zwei haben wir gemerkt, dass das GepĂ€ck auf unserem RĂŒcken die geringste Belastung fĂŒr uns darstellt. Mich hat die Kontrolle meiner Atmung immer wieder herausgefordert. Man soll nĂ€mlich, je höher es geht, keinesfalls durch den Mund atmen, um die kalte Luft in den Lungen zu vermeiden. Dies ist natĂŒrlich leichter gesagt als getan, wenn man fast durchgĂ€ngig bergauf lĂ€uft und der Sauerstoffgehalt nach und nach abnimmt. Max dagegen hatte nach einigen Stunden des Wanderns manchmal Probleme mit dem Kreislauf (ihr kennt ihn, er braucht schon ohne körperliche Belastung ca. alle 20Minuten am besten einen frittierten Snack), aber auch das sichere Auftreten wurde mit zunehmender Anstrengung und abnehmender Konzentration immer schwieriger. An diesem zweiten Tag waren wir auĂerdem so leichtsinnig, uns nur mit MĂŒsliriegeln âauf Trabâ, oder besser âauf langsamsten Schrittâ zu halten, sodass wir circa 2h vor Ankunft im Forest Camp, unserer Zielunterkunft, völlig ausgelaugt waren. NatĂŒrlich kam ab diesem Zeitpunkt auch kein Teehaus mehr.. immerhin haben wir jedoch just in diesem Moment der rapide fallenden Motivation und Laune drei einheimische Freunde kennengelernt, die dieselbe Route vor sich hatten und uns mit ihrer Heiterkeit die letzten 4km mitgezogen und sich sogar noch um eine Unterkunft fĂŒr uns gekĂŒmmert haben. Wir nennen sie im weiteren Verlauf einfach mal unsere drei Engel aus Nepal, denn sie haben uns von dort an noch eine Weile begleitet! ;)
Im Forestcamp auf 2550m angekommen haben wir dann zum ersten Mal den Hintergrund des hier typischen Spruches âDal Bhat power, 24 hourâ verstanden. Dal Bhat ist nĂ€mlich das nepalesische Traditionsgericht, bestehend aus Reis, Linsensuppe/-soĂe, einem Curry und einem spinatĂ€hnlichen GemĂŒse. Als hĂ€tte nicht schon die erste Portion unsere mĂŒden Körper wieder zum Leben erweckt, wird einem von allen Bestandteilen auch noch so lange nachgegeben, bis man laut âStop!â ruft. Wie ihr euch vorstellen könnt, ist fortan kein Tag vergangen, an dem wir nicht mindestens einmal Dal Bhat gegessen haben, um unsere Energielevel wieder auf 100% zu bringen..
Gemeinsam mit den drei Engeln aus Nepal haben wir dann erneut den Sonnenuntergang geguckt und den Abend mit super spannenden GesprĂ€chen ĂŒber unsere Kulturen und der ein oder anderen Tasse traditionellem Rum ausklingen lassen. Durch den Austausch haben wir unter anderem erfahren, dass es auch in Nepal ein Kastensystem gibt, was uns vorher nicht bewusst war.
Genauso wie das Dal Bhat sollte uns aber auch Musik fast die gesamte Wanderung ĂŒber begleiten. Denn auch an diesem Abend wurden wir wieder vom gleichen Lied in den Schlaf begleitet, denn auch in diesem Camp wurde gemeinsam gesungen - wenn auch nicht so laut und mit weniger Bass, als am vorherigen Partyabend.
Trotz des körperlich anstrengenden Tages, diesmal weniger wegen der Stufen, sondern mehr wegen der LĂ€nge der Strecke, wurden wir immer wieder mit fantastischen Aussichten belohnt und waren ab dem Zeitpunkt fest davon ĂŒberzeugt, dass es - sofern wir keine Symptome auf Grund der Höhe bekommen wĂŒrden - ab nun nur noch einen Weg gibt: und zwar den bergauf!