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Kangaroo Island

Australien, 09. November 2022
Um Kangaroo Island zu erkunden habe ich eine Tour von Adelaide aus gebucht. Morgens um 6h geht es los. 2 Stunden Fahrt zur Fähre, 1 Stunde Fährfahrt und endlich sind wir auf der Insel. Kangaroo Island hat ihren Namen durch den britischen Kapitän Matthew Flinders erhalten, der die Insel 1802 mit seiner Crew entdeckte. Sie töteten die neugierigen Kangurus und verspeisten sie. Die Tour führt uns zu ausgewählten Spots. Auch wenn die Insel auf der Karte winzig aussieht, hat sie eine Fläche von 4400 Quadratkilometern. Auf unserem Weg über die Insel berichtet der Guide viel Spannendes über die reiche Tier- und Pflanzenwelt der Insel, wie die Aborigines sich diese zu Nutze machten und ebenso, wie das Buschfeuer in 2019 die Hälfte der Insel gänzlich zerstört hat. Ganz still ist es im Bus, als er berichtet und ihm zwischendurch die Stimme bricht. Wir fahren über Straßen, von denen der Schaden immernoch zu sehen ist. Trotzdem wird klar, wie sich die Natur selbst heilt. Kahle verbrannte Bäume ragen aus niedrigeren grünen Gewächsen hervor. An einer Stelle sieht man grün so weit das Auge reicht, junge Pflanzen. Laut dem Guide war nach dem Feuer an dieser Stelle alles schwarz. Er berichtet, dass für Australien Buschfeuer nichts ungewöhnliches sind, dass schon die Aborigines das Feuer nutzten, um Jagdtiere zu sich zu locken. Doch das Feuer von 2019 war durch den Wind so außer Kontrolle, dass es alles veränderte. Tiere, die sich in Seen retten wollten, starben weil das Wasser so heiß war, Straßenschilder schmolzen, natürliche Wasserquellen waren unbrauchbar wegen der Asche, es gab keinen Sauerstoff, so heiß war die Luft. Trotzdem betont er immer wieder, dass die Feuer eine Art Reset Button für den Busch sind. In den 1920ern wurden 18 Koalas auf die Insel gebracht, um die von der Pelzindustrie bedrohte Tierart zu schützen. und eine große Population entstand. Vor den Feuern lebten hier ca 45.000 Koalas, nach dem Feuer sind es 8500.
Die Landschaft dieser Insel ist unglaublich. Weiße Sandstrände an denen Seelöwen im der Sonne liegen, der sich erholende Busch, schroffe Felsklippen, vom Meer geradezu künstlerisch gestaltete Granitfelsen, ... Das Wetter an diesem Tag macht die Natur nur beeindruckender. Von strahlendem Sonennschein, über bedrohliche Wolken, in der Ferne sichtbaren Regen und starken Wind, bis hin zu Blitzen, die sich über den Himmel ziehen.
Zum Abschluss der Tour besuchen wir ein Wildlife Sanctuary, in dem verletzte Tiere aufgepeppelt werden und dann wieder in die Freiheit gelassen werden. Wir sehen verschiedene Känguru Arten, Koalas, Quokas, Kormorane, ... Die kleinen flauschigen Kangaroo Island Kangurus sind besonders friedlich und putzig und wir dürfen sie füttern. Leider wird auf der Insel sehr deutlich, wie viele verletzte Kängurus es nicht mehr schaffen hier versorgt zu werden, wir sehen etliche tot am Straßenrand liegen. Einer der Koalas legt den Kopf in den Nacken und macht einen Heidenlärm, plötzlich hört man ähnliches aus einem nahen Baum. Dort sitzt ein männlicher Koala, der sich ins Sanctuary geschlichen hat und dort mit den anderen Männchen um die Koala-Damen buhlt. Ich bin sehr froh, endlich doch noch Koalas gesehen zu haben, denn in einen Zoo wollte ich partout nicht. Dass sich zu den Koalas im Sanctuary auch noch ein wirklich wilder gesellt hat, ist natürlich das Highlight.

Känguru-Insel

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