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/ Route 66 by E-Bike / From Chicago to Santa Monica
7. Etappe 15.05.2019 / Staunton - St. Louis / 71 km, 189 m Höhendifferenz
Wetter: Blitz und Donner in der Nacht, Dauerregen um 06.00 - Doch wenn Engel reisen: Ab 07.00 klärt es sich auf, zum Start um 08.15 noch etwas bewölkt, danach ein absolut wunderschöner Tag
Alarm: Am Vortag ist der Tracker ausgestiegen, der Tracker läuft auch am Morgen nicht mehr, Roli im Dauerstress, doch es hilft alles nicht, Tracker wird nicht zum Laufen gebracht und somit müssen wir ohne Zuschauer reisen, was mich nicht weiter stört 😊
Danach eine wunderschöne Etappe über weites Ackerland. Zu Beginn gleich eine Tankstelle, irgendetwas mit Rabbit-Farm, danach ein ganz altes Stück Route 66 mit ca. 15 km reinem Veloweg, unglaublich schön, ganz allein unterwegs in der Natur, unbeschreiblich. Danach noch das Luna Cafe und weiter ging die Anreise auf St. Louis und den Mississippi. Mississippi, wer hätte gedacht, dass ich jemals den Mississippi sehe. Die Vorfreude war gross, Mississippi wurde schon auf dem Velo gesungen. Und siehe da der Mississippi lag vor mir, und das Herz sprang.
Leider hatte mir Roli einen Scheiss erzählt und ich habe nur den Kanal gesehen und als Mississippi angeschaut. Scheisse (und vorgemerkt 😊), nur kurze Zeit später kam er tatsächlich: Der richtige Mississippi. Dazu gleich noch auf der uralten Brücke auf der Go West geträumt wurde. Sie heisst Chain of Rock Bridge und ist das absolute Highlight des Tages. Nur für Velofahrer und Fussgänger geöffnet und 1600 Meter lang. 1929 eröffnet. Wahnsinn nur Roli und ich auf der Brücke und ein einsamer Fussgänger mit Hund. Die Brücke für uns allein. Wir verweilten sicher eine knappe Stunde auf der Brücke, Fotosession, einfach nur den Blick über den Mississippi geniessen und der Fussgänger schoss noch einige Fotos von uns beiden. Unbeschreiblich, mega und ich bin der einzige, der beim ersten Mal den Mississippi gleich zweimal sah.
Aufgrund der Grossstadt St. Louis haben wir beschlossen nur 1 Nacht da zu verbringen und keinen Ruhetag einzulegen. In einer Grossstadt ist es für Velofahrer nicht wirklich schön. Deshalb nahmen wir ein Super 8 Hotel bevor wir in die Innenstadt fahren wollten. Gesagt getan. Super 8, bereits um 14.00 da und ab ins Zimmer. Kurz darauf sagte mir Roli er hätte ein Taxi bestellt für in die Innenstadt zu fahren. Ich fand das eine super Idee, doch plötzlich Stress um sofort musste ich bereit sein und ab war ich in der Lobby. Da standen doch glatt zwei Schweizer, Stefan und Sandra Glauser aus Lommiswil. Sie fahren die Tour mit dem Auto von L.A. nach Chicago, hatten über Radio 32 und die Homepage über uns erfahren und sie wollten uns unbedingt treffen. Sie meldeten sich bei Roli, dieser lotste sie in unser Motel und sie buchten gleich auch ein Zimmer.
Nun gings aber los. Ab sofort konnten wir Auto (mit) fahren. Mann, ist das schön, wenn das Gewicht auf alles verteilt ist :). Zudem, liebe Provinzler, hatten wir ein rotes Cabrio, namens Chevrolet Camaro (im Stummfilm würde jetzt eingeblendet: der Hals schwillt an). Der Grund, dass ich ein wenig mehr Gewicht mitbringe ist übrigens der, dass ich deshalb immer vorne sitzen darf, wenn das Auto gefüllt wird. Also ich vorne, leider kann ich nicht von Haaren im Wind berichten, aber den Kopf in the wind von St. Louis, und so macht Gegenwind wesentlich mehr Spass als auch schon.
Ab ging es, Downtown St. Louis, zum Golden Arch, dem Wahrzeichen und dem Tor nach Westen. Wow, leider konnten wir die Gondel nicht nehmen die durch den Golden Arch fährt. Sold out. Weiter zum Baseball-Stadion wo die St. Louis Cardinals spielen. Nur von aussen gesehen, ein Trinkstopp und nun waren Ideen gefragt. Roli sagte etwas von Chuck Berry und Blueberry Hill, einer Rockbeiz wo Chuck alle 3 Wochen an einem Mittwoch aufgetreten war (leider ist Chuck im Jahr 2017 verstorben, denn es wäre Mittwoch).
Auf gings ca. 8 Meilen im Cabrio in ein Viertel von St. Louis und wir hatten Glück mit dem Parkplatz. Nur 200 Meter zum Blueberry Hill und danach viel mir der Unterkiefer gleich etwas tiefer. Eine, mit vielen Räumen, ausgestattete Beiz, die eigentlich als Museum durchgehen würde. Fantastisch, und wir entschlossen uns gleich dort zu essen. Wunderbar, statt Burger ein Salat mit Chicken (Roli blieb beim Burger, er traut der Sache nie ganz und mit Burger und Pommes ist er auf der sicheren Seite). Hat hervorragend geschmeckt. Sandra und Stefan luden uns gar noch ein. Merciiiii vöu mou!!!!!
Roli nützte die Zeit, plauderte und plauderte, die Zeit verging und als wir uns auf den Heimweg machten und im Motel ankamen war es bereits 21.00. Und nun wisst ihr auch, wieso es gestern keinen Blog gab. Nach 15 Stunden auf dem Velo, umherlaufen und überhaupt, war ich ganz einfach zu müde, um mich auch noch um Euch zu kümmern. Ich hoffe, ihr versteht das. Die Wahl zwischen Cabrio oder Euch Solothurnern fiel mir definitiv nicht schwer 😊. Bitte nicht persönlich nehmen …
Ah übrigens, Sandras Freundin schickte ihr den Zeitungsartikel aus der SZ von uns beiden und schrieb dazu: «Wenn Du die Beiden siehst, mach bitte ein Foto von Ihnen». Gemacht, geliefert und Grüsse dazu! Der Tacker lief immer noch nicht, so dass Roli immer noch leicht nervös war und sich mit allem Drum und Dran noch um alles kümmern musste, damit das Facebook aktuell blieb. Ich ging um 21.15 ins Bett, sagte "i mache gar nüt me hüt" und schlief um 21.15 und 15 Sekunden bereits tief und fest 😊, was Roli noch mehr Stress bereitete! Der Mississippii lässt grüssen 😊
Insiderwissen:
Staunton, Illinois - Henry's Rabbit Ranch
Irgendwie fehlt in der Gegend ein Visitor Center, dachten sich Rich und Linda Henry. Doch welchem Thema sollten sie sich widmen? Als sich die Kaninchen ihrer Tochter rapide vermehrten, stand die Schlagrichtung fest: Eine Hommage an die Jack Rabbit Trading Post bei Joseph City, Arizona.
Man kopierte das berühmte Schild mit dem Hasen und änderte den Spruch "Here it is" (hier ist es) kurzerhand in "Hare it is" (Hasen sind es) und fertig war die inzwischen offizielle Roadside Attraction. Jedes Kaninchen hat einen Namen und nach seinem Tod wird es hinterm Haus begraben. Auf jedem Grabstein steht dann ein kurzer Abriss über das Leben des Vergangenen. Neben Kaninchen gibt es auch LKW mit nun historischen Werbeaufschriften, Schildern und alte Zapfsäulen zu bestaunen, dabei war das Gebäude nie wirklich eine Tankstelle. Aber ein wirklich gut gemachtes Replikat. Zu gut, denn es kostete einige Mühe, die Umweltschutzbehörde davon zu überzeugen, dass es nirgendwo einen vergrabenen Benzintank gibt, der im Laufe der Zeit Leck schlagen könnte.
Edwardsville ist die drittälteste Stadt in Illinois. Sie hat u.a. vier alte historische Bezirke: den "Leclaire National Historic District" (circa 1890-1932), den "St. Louis Street National Historic District" (circa 1880-1930), den "Brick Street Landmark District" und den "Downtown Historic District" (circa 1850-1930).
Wenn man schon mal in Collinsville ist sollte man die weltgrößte "Ketchup-Flasche" unbedingt sehen.
Am Rande von St. Louis erheben sich die prähistorischen Cahokia Mounds, grasbewachsene Pyramiden der Indianer.
Chain of Rocks Canal
Das Kanal-System und Staustufen des Mississippi wurden ab 1908 angelegt, nachdem immer wieder besonders im Frühling zur Schneeschmelze verheerende Überflutungen auftraten.
Chain of Rocks Bridge
Die 1,6 km lange Brücke über den Mississippi wurde 1929 eröffnet. Finanziert wurde sie durch Brückenzoll, der auf Missouri-Seite an Brückenwärterhäuschen eingetrieben wurde. 1936 verlegte man die Route 66 hierher. Ihren Namen verdankt sie einer Kette von Felsen in diesem Teil des Mississippi, die dem Schiffsverkehr arg zusetzten. Nach Anhebung des Wasserspiegels durch Staustufen sind diese allerdings nicht mehr sichtbar. Bemerkenswert ist der 22° Knick fast in der Mitte der Brücke. Dieser kam der Schifffahrt zu Gute. Durch die Schräge gegenüber der Flussrichtung ist der Stützenabstand ideal, um einen besseren Ausweichkurs zu fahren, um nicht gegen die kurz hinter der Brücke befindlichen Wassertürme zu stoßen. Nordwärts fahrende Schiffe brauchten allerdings kein Ausweichmanöver, also war hier eine genau quer zum Fluss verlaufende Brücke besser. 1967 wurde die Brücke durch eine Neue ein Stück weiter nördlich ersetzt, die heute die I-270 trägt. Etwa 30 Jahre rostete sie vor sich hin, bis sie restauriert wurde und nun wieder Fußgängern und Radfahrern zur Verfügung steht, womit sie die längste Fußgängerbrücke der Welt ist. Eigentlich wollte man sie 1975 abreißen, doch die Kosten dafür wären höher gewesen als man auf dem Schrottmarkt hätte reinholen können. Was für ein Glück aus heutiger Sicht.
Gateway Arch, St. Louis, MO
In St. Louis befindet sich der "Gateway Arch", ein Stahlbogen, der eine Höhe von 192 m hat und das Tor zum Westen symbolisiert. Zyniker behaupten, es würde sich um die Hälfte des Signetes einer bekannten Fastfood-Kette handeln. Im Fundament des Bogens gibt es ein lohnenswertes Museum. Der Bogen kann zu Aussichtszwecken mit einem Fahrstuhl erklommen werden. Am Eingang der Anlage befindet sich eine Sicherheitskontrolle.
Das "Museum of Transportation - St. Louis" bietet interessante Austellungsobjekte aus dem Straßen- und Schienenverkehr. Es ist die größte Dampflokomotive (Big Boy) und der größte Tankwagen der Welt zu sehen, außerdem sind auch die Stromlinenzüge Aerotrain und Pioneer Zephyr ausgestellt. Lohnenswert für Eisenbahnfans!
Sidetrips:
Florida + Hannibal
Nordwestlich von St. Louis (US-40, MO-19) befindet sich der Geburtsort von Samuel Langhorne Clemens, besser bekannt unter seinem Pseudonym "Mark Twain". Aufgewachsen ist der Schriftsteller in Hannibal, eine Stadt 35 mi. weiter östlich am Mississippi. Hier befindet sich auch eine Statue von Tom Sawyer und Huckleberry Finn. Diese Zeit der Jugend und die Hafenstadt am Mississippi River waren es, die später die Kulisse für die Abenteuer des Huckleberry Finn boten.
Entfernung ca. 130 mi. nordwestlich von St. Louis
Hermann (MO)
Wer Heimweh nach Deutschland hat: Das versteckt im Flusstal des Missouri eingebettete Hermann ist das lebende Beispiel eines typischen deutschen Städtchens aus dem 19. Jahrhundert – hier scheint die Zeit stehen geblieben zu sein. Wetterhahnbestückte Kirchturmspitzen, Backsteinhäuser, schmiedeeiserne Balkone und Glockentürme vermitteln Besuchern das Gefühl, sich eher im romantischen Rheintal als irgendwo im Mittleren Westen der USA zu befinden. Die historische kleine Stadt mit ihren 2.700 Einwohnern wird auch liebevoll als "Missouri Rhine Village" bezeichnet – liegt sie doch inmitten einem der drei Weinanbaugebiete Missouris.
Entfernung ca. 90 mi. von St. Louis
Wetter: Blitz und Donner in der Nacht, Dauerregen um 06.00 - Doch wenn Engel reisen: Ab 07.00 klärt es sich auf, zum Start um 08.15 noch etwas bewölkt, danach ein absolut wunderschöner Tag
Alarm: Am Vortag ist der Tracker ausgestiegen, der Tracker läuft auch am Morgen nicht mehr, Roli im Dauerstress, doch es hilft alles nicht, Tracker wird nicht zum Laufen gebracht und somit müssen wir ohne Zuschauer reisen, was mich nicht weiter stört 😊
Danach eine wunderschöne Etappe über weites Ackerland. Zu Beginn gleich eine Tankstelle, irgendetwas mit Rabbit-Farm, danach ein ganz altes Stück Route 66 mit ca. 15 km reinem Veloweg, unglaublich schön, ganz allein unterwegs in der Natur, unbeschreiblich. Danach noch das Luna Cafe und weiter ging die Anreise auf St. Louis und den Mississippi. Mississippi, wer hätte gedacht, dass ich jemals den Mississippi sehe. Die Vorfreude war gross, Mississippi wurde schon auf dem Velo gesungen. Und siehe da der Mississippi lag vor mir, und das Herz sprang.
Leider hatte mir Roli einen Scheiss erzählt und ich habe nur den Kanal gesehen und als Mississippi angeschaut. Scheisse (und vorgemerkt 😊), nur kurze Zeit später kam er tatsächlich: Der richtige Mississippi. Dazu gleich noch auf der uralten Brücke auf der Go West geträumt wurde. Sie heisst Chain of Rock Bridge und ist das absolute Highlight des Tages. Nur für Velofahrer und Fussgänger geöffnet und 1600 Meter lang. 1929 eröffnet. Wahnsinn nur Roli und ich auf der Brücke und ein einsamer Fussgänger mit Hund. Die Brücke für uns allein. Wir verweilten sicher eine knappe Stunde auf der Brücke, Fotosession, einfach nur den Blick über den Mississippi geniessen und der Fussgänger schoss noch einige Fotos von uns beiden. Unbeschreiblich, mega und ich bin der einzige, der beim ersten Mal den Mississippi gleich zweimal sah.
Aufgrund der Grossstadt St. Louis haben wir beschlossen nur 1 Nacht da zu verbringen und keinen Ruhetag einzulegen. In einer Grossstadt ist es für Velofahrer nicht wirklich schön. Deshalb nahmen wir ein Super 8 Hotel bevor wir in die Innenstadt fahren wollten. Gesagt getan. Super 8, bereits um 14.00 da und ab ins Zimmer. Kurz darauf sagte mir Roli er hätte ein Taxi bestellt für in die Innenstadt zu fahren. Ich fand das eine super Idee, doch plötzlich Stress um sofort musste ich bereit sein und ab war ich in der Lobby. Da standen doch glatt zwei Schweizer, Stefan und Sandra Glauser aus Lommiswil. Sie fahren die Tour mit dem Auto von L.A. nach Chicago, hatten über Radio 32 und die Homepage über uns erfahren und sie wollten uns unbedingt treffen. Sie meldeten sich bei Roli, dieser lotste sie in unser Motel und sie buchten gleich auch ein Zimmer.
Nun gings aber los. Ab sofort konnten wir Auto (mit) fahren. Mann, ist das schön, wenn das Gewicht auf alles verteilt ist :). Zudem, liebe Provinzler, hatten wir ein rotes Cabrio, namens Chevrolet Camaro (im Stummfilm würde jetzt eingeblendet: der Hals schwillt an). Der Grund, dass ich ein wenig mehr Gewicht mitbringe ist übrigens der, dass ich deshalb immer vorne sitzen darf, wenn das Auto gefüllt wird. Also ich vorne, leider kann ich nicht von Haaren im Wind berichten, aber den Kopf in the wind von St. Louis, und so macht Gegenwind wesentlich mehr Spass als auch schon.
Ab ging es, Downtown St. Louis, zum Golden Arch, dem Wahrzeichen und dem Tor nach Westen. Wow, leider konnten wir die Gondel nicht nehmen die durch den Golden Arch fährt. Sold out. Weiter zum Baseball-Stadion wo die St. Louis Cardinals spielen. Nur von aussen gesehen, ein Trinkstopp und nun waren Ideen gefragt. Roli sagte etwas von Chuck Berry und Blueberry Hill, einer Rockbeiz wo Chuck alle 3 Wochen an einem Mittwoch aufgetreten war (leider ist Chuck im Jahr 2017 verstorben, denn es wäre Mittwoch).
Auf gings ca. 8 Meilen im Cabrio in ein Viertel von St. Louis und wir hatten Glück mit dem Parkplatz. Nur 200 Meter zum Blueberry Hill und danach viel mir der Unterkiefer gleich etwas tiefer. Eine, mit vielen Räumen, ausgestattete Beiz, die eigentlich als Museum durchgehen würde. Fantastisch, und wir entschlossen uns gleich dort zu essen. Wunderbar, statt Burger ein Salat mit Chicken (Roli blieb beim Burger, er traut der Sache nie ganz und mit Burger und Pommes ist er auf der sicheren Seite). Hat hervorragend geschmeckt. Sandra und Stefan luden uns gar noch ein. Merciiiii vöu mou!!!!!
Roli nützte die Zeit, plauderte und plauderte, die Zeit verging und als wir uns auf den Heimweg machten und im Motel ankamen war es bereits 21.00. Und nun wisst ihr auch, wieso es gestern keinen Blog gab. Nach 15 Stunden auf dem Velo, umherlaufen und überhaupt, war ich ganz einfach zu müde, um mich auch noch um Euch zu kümmern. Ich hoffe, ihr versteht das. Die Wahl zwischen Cabrio oder Euch Solothurnern fiel mir definitiv nicht schwer 😊. Bitte nicht persönlich nehmen …
Ah übrigens, Sandras Freundin schickte ihr den Zeitungsartikel aus der SZ von uns beiden und schrieb dazu: «Wenn Du die Beiden siehst, mach bitte ein Foto von Ihnen». Gemacht, geliefert und Grüsse dazu! Der Tacker lief immer noch nicht, so dass Roli immer noch leicht nervös war und sich mit allem Drum und Dran noch um alles kümmern musste, damit das Facebook aktuell blieb. Ich ging um 21.15 ins Bett, sagte "i mache gar nüt me hüt" und schlief um 21.15 und 15 Sekunden bereits tief und fest 😊, was Roli noch mehr Stress bereitete! Der Mississippii lässt grüssen 😊
Insiderwissen:
Staunton, Illinois - Henry's Rabbit Ranch
Irgendwie fehlt in der Gegend ein Visitor Center, dachten sich Rich und Linda Henry. Doch welchem Thema sollten sie sich widmen? Als sich die Kaninchen ihrer Tochter rapide vermehrten, stand die Schlagrichtung fest: Eine Hommage an die Jack Rabbit Trading Post bei Joseph City, Arizona.
Man kopierte das berühmte Schild mit dem Hasen und änderte den Spruch "Here it is" (hier ist es) kurzerhand in "Hare it is" (Hasen sind es) und fertig war die inzwischen offizielle Roadside Attraction. Jedes Kaninchen hat einen Namen und nach seinem Tod wird es hinterm Haus begraben. Auf jedem Grabstein steht dann ein kurzer Abriss über das Leben des Vergangenen. Neben Kaninchen gibt es auch LKW mit nun historischen Werbeaufschriften, Schildern und alte Zapfsäulen zu bestaunen, dabei war das Gebäude nie wirklich eine Tankstelle. Aber ein wirklich gut gemachtes Replikat. Zu gut, denn es kostete einige Mühe, die Umweltschutzbehörde davon zu überzeugen, dass es nirgendwo einen vergrabenen Benzintank gibt, der im Laufe der Zeit Leck schlagen könnte.
Edwardsville ist die drittälteste Stadt in Illinois. Sie hat u.a. vier alte historische Bezirke: den "Leclaire National Historic District" (circa 1890-1932), den "St. Louis Street National Historic District" (circa 1880-1930), den "Brick Street Landmark District" und den "Downtown Historic District" (circa 1850-1930).
Wenn man schon mal in Collinsville ist sollte man die weltgrößte "Ketchup-Flasche" unbedingt sehen.
Am Rande von St. Louis erheben sich die prähistorischen Cahokia Mounds, grasbewachsene Pyramiden der Indianer.
Chain of Rocks Canal
Das Kanal-System und Staustufen des Mississippi wurden ab 1908 angelegt, nachdem immer wieder besonders im Frühling zur Schneeschmelze verheerende Überflutungen auftraten.
Chain of Rocks Bridge
Die 1,6 km lange Brücke über den Mississippi wurde 1929 eröffnet. Finanziert wurde sie durch Brückenzoll, der auf Missouri-Seite an Brückenwärterhäuschen eingetrieben wurde. 1936 verlegte man die Route 66 hierher. Ihren Namen verdankt sie einer Kette von Felsen in diesem Teil des Mississippi, die dem Schiffsverkehr arg zusetzten. Nach Anhebung des Wasserspiegels durch Staustufen sind diese allerdings nicht mehr sichtbar. Bemerkenswert ist der 22° Knick fast in der Mitte der Brücke. Dieser kam der Schifffahrt zu Gute. Durch die Schräge gegenüber der Flussrichtung ist der Stützenabstand ideal, um einen besseren Ausweichkurs zu fahren, um nicht gegen die kurz hinter der Brücke befindlichen Wassertürme zu stoßen. Nordwärts fahrende Schiffe brauchten allerdings kein Ausweichmanöver, also war hier eine genau quer zum Fluss verlaufende Brücke besser. 1967 wurde die Brücke durch eine Neue ein Stück weiter nördlich ersetzt, die heute die I-270 trägt. Etwa 30 Jahre rostete sie vor sich hin, bis sie restauriert wurde und nun wieder Fußgängern und Radfahrern zur Verfügung steht, womit sie die längste Fußgängerbrücke der Welt ist. Eigentlich wollte man sie 1975 abreißen, doch die Kosten dafür wären höher gewesen als man auf dem Schrottmarkt hätte reinholen können. Was für ein Glück aus heutiger Sicht.
Gateway Arch, St. Louis, MO
In St. Louis befindet sich der "Gateway Arch", ein Stahlbogen, der eine Höhe von 192 m hat und das Tor zum Westen symbolisiert. Zyniker behaupten, es würde sich um die Hälfte des Signetes einer bekannten Fastfood-Kette handeln. Im Fundament des Bogens gibt es ein lohnenswertes Museum. Der Bogen kann zu Aussichtszwecken mit einem Fahrstuhl erklommen werden. Am Eingang der Anlage befindet sich eine Sicherheitskontrolle.
Das "Museum of Transportation - St. Louis" bietet interessante Austellungsobjekte aus dem Straßen- und Schienenverkehr. Es ist die größte Dampflokomotive (Big Boy) und der größte Tankwagen der Welt zu sehen, außerdem sind auch die Stromlinenzüge Aerotrain und Pioneer Zephyr ausgestellt. Lohnenswert für Eisenbahnfans!
Sidetrips:
Florida + Hannibal
Nordwestlich von St. Louis (US-40, MO-19) befindet sich der Geburtsort von Samuel Langhorne Clemens, besser bekannt unter seinem Pseudonym "Mark Twain". Aufgewachsen ist der Schriftsteller in Hannibal, eine Stadt 35 mi. weiter östlich am Mississippi. Hier befindet sich auch eine Statue von Tom Sawyer und Huckleberry Finn. Diese Zeit der Jugend und die Hafenstadt am Mississippi River waren es, die später die Kulisse für die Abenteuer des Huckleberry Finn boten.
Entfernung ca. 130 mi. nordwestlich von St. Louis
Hermann (MO)
Wer Heimweh nach Deutschland hat: Das versteckt im Flusstal des Missouri eingebettete Hermann ist das lebende Beispiel eines typischen deutschen Städtchens aus dem 19. Jahrhundert – hier scheint die Zeit stehen geblieben zu sein. Wetterhahnbestückte Kirchturmspitzen, Backsteinhäuser, schmiedeeiserne Balkone und Glockentürme vermitteln Besuchern das Gefühl, sich eher im romantischen Rheintal als irgendwo im Mittleren Westen der USA zu befinden. Die historische kleine Stadt mit ihren 2.700 Einwohnern wird auch liebevoll als "Missouri Rhine Village" bezeichnet – liegt sie doch inmitten einem der drei Weinanbaugebiete Missouris.
Entfernung ca. 90 mi. von St. Louis
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West Illinois Route 66 and the Mitchell Area - The Road Wanderer
www.theroadwanderer.net/66Illi...à
Farm Country of Southern Illinois on Route 66 - Legends of America
www.legendsofamerica.com/il-ed...à
Leaving the Land of Lincoln at Mitchell, Illinois - Legends of America
www.legendsofamerica.com/il-mi...à