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/ Ein Jahr Japan

Drei Tage im Exil

Japan
Dieses Schiff brachte uns sicher aber schwankend zur Insel.
Unsere letzte Reise führte uns zu einem weit abgelegenen Stadtteil Tokyos - der Insel Hachijojima. Am Mittwoch Abend bestiegen wir die Fähre, die 280 km in 10 Stunden zurück legte. Die Fähre war zum Glück sehr leer, weshalb wir die 8-Mann Kajüte für uns hatten. Guten Schlaf konnten wir aufgrund des Wellengangs und des harten Bodens trotzdem nicht finden.

Am nächsten Morgen brachten wir noch schnell die Sachen zum Hotel und machten uns auf zur Vulkanbesteigung. Eine steinerne Treppe führte hinauf zur 854 m hohen Spitze, wo sich ein gewaltiger Krater auftat. Vom Rundweg entlang des Kraterrandes hatte man eine spektakuläre Aussicht. Da der Vulkan nicht mehr aktiv ist, konnte man auch ein Stück in den Krater hinein gehen, wobei sich darin ein zweiter Krater befand. Nach dem Abstieg waren wir so erschöpft, dass unser Hotelier uns aus Mitleid gleich ins nächste Restaurant fuhr!

Da es am nächsten Tag trübes Wetter war, nutzten wir die Wanderpause um den botanischen Garten und die heißen Quellen der Insel zu gehen. Auf der Insel gibt es sieben natürliche heiße Quellen, wobei es sogar ein Bad im Freien mit Ausblick aufs Meer gibt. Am Abend erlebten wir einen kleinen Inselsturm, der aber zum Glück schon am nächsten Tag vorüber war.

Am letzten Tag wanderten wir noch auf den zweiten Vulkan zu einem beeindruckenden Wasserfall hinauf. Das Wetter war sehr schön, weshalb wir nochmal ans Meer hinunter gingen. Wir Picknickten am Wasser und entspannten danach unsere wundgelaufenen Füße im Onsen. Am Abend stellten wir fest, dass wir uns sogar einen kleinen Sonnenbrand geholt hatten!

So schnell gingen unsere ruhigen Tage auf der Insel vorüber und am Sonntag Morgen ging es mit der Fähre zurück in die Metropole.
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Hachijojima

Die Insel ist eine der 11 vor Tokyo gelagerten Izu-Inseln, die trotz ihrer Distanz alle zur Präfektur Tokyo gehören. Früher wurden auf Hachijojima einige aufständige Adlige ins Exil geschickt, später auch normale Verbrecher. In den 60ern galt die Insel als Hawai Japans und war sehr touristisch, was aber nach dem Zusammenbruch der Wirtschaft stark abgenommen hatte. Im Sommer ist die Insel jedoch nach wie vor ein beliebtes Reiseziel für Japaner zum Schnorcheln.

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Gastronomie auf der Insel

Bevor man auf der Insel in ein Restaurant geht, hat man vorher anzurufen um zu prüfen ob, noch Platz ist bzw. überhaupt offen. Dies übernahm immer unser Hotelier für uns, der uns immer als Ausländer ankündigte aber die Restaurantbesitzer mit den Worten "die können auch Japanisch" beruhigte. Es ist eben doch eine kleine Insel! In jedem Lokal gab es die regionale Spezialität "Ashitaba", eine Pflanze, die nur auf dem Inselarchipel wächst. Die Blätter des unscheinbaren Krauts werden frittiert, gemahlen, getrocknet oder roh verzehrt z.B. als Geschmacksrichtung für Eiscreme!

Eine Nacht in der Holzklasse - auf dem Boden!
Kaum angekommen erklommen wir den Vulkan.
Das Außmas des Kraters ließ sich von Unten nicht erahnen.
Rundgang auf dem Kraterrand.
Picknick nah am Abgrund...
Inselküche: frittierte Blätter und Kuhdarmgulasch.
Und was gibts sonst noch auf der Insel? Frischen Fisch! Oben sieht man einen Fliegenden Fisch.
Der Glanz der 60er Jahre ist schon verblasst.
Heiße Quelle mit Blick auf das Meer - was will man mehr?
Nach langer Wanderung durch den Urwald offenbarte sich dieser Wasserfall.
Wilde Küste.
Kristallklares Wasser lädt zum Schnorcheln ein - leider jetzt noch etwas kalt.

Hachijō

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