Langsam wird es zur Routine: Kurz im Hostel einchecken und direkt ins Nachtleben starten. Ich schlage mich eine Stunde lang mit einer Flasche Malbec aus Mendoza bewaffnet durch das Ubahn System in Buenos Aires, um zum Haus von Juan zu fahren und die zwei Spanischlehrerinnen Inki und Melanie aus Hannover zu treffen, die ich allesamt in Santiago kennengelernt habe. Juan und sein einmeterzwanzig großer kolumbianischer Freund Christian erwarten mich bereits. Was mir nicht ganz klar war: wir gehen in einen Club - in Argentinien bedeutet das, sich gegen 21 Uhr zu treffen, zu essen, Fernet Cola zu trinken und gegen 2.30 Uhr in der Früh in den Club zu starten. Da meine Nächte hier sowieso gezählt sind, mache ich einfach Mal mit.

Die Cluberfahrung ist aber so ziemlich die gleiche wie in Deutschland. Feines Interieur, Barkeeper, die sich für Popstars halten, ein DJ, der westlichen Mainstream allenfalls mittelmäßig ineinander mischt. Ein großer sichtbare Unterschied ist aber zweifelsohne das Schuhwerk der Frauen. Quasi alle Frauen laufen auf Plateau-Sandalen rum, die teilweise aussehen wie übereinander gestaplete Minischlauchboote. Um sechs Uhr morgens nehme ich schließlich ein Taxi ins Hostel und diskutiere mit dem Taxifahrer über den argentinischen Fußball.

Als ich mittags aufwache und es in Strömen regnet, fasse ich kurzerhand einen Entschluss: es ist Zeit nach Hause zu gehen. Wozu am anderen Ende der Welt in Hostels rumhängen, während daheim die mir wichtigsten Menschen sind und interessante Aufgaben auf mich warten.

An dieser Stelle möchte ich auf ein sentimentales Schlussplädoyer verzichten, hoffe aber Ihr habt euch doch einigermaßen unterhalten gefühlt und diesen Blog ein bisschen verfolgt. Mir hat es jedenfalls Spaß gemacht, meine Eindrücke und Gedanken mit Euch zu teilen. Pax vobiscum