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Maldives, 30. June 2019
Hey hey,
Ich liege gerade hier im Bett und überlege was ich als nächstes schreibe. Ich habe erwähnt, dass ich als nächstes über meine freien Tage schreibe. Das werde ich auch noch zu hundert Prozent machen, da das ein absolutes Highlight war und in meinen Erinnerungen auch immer noch ist, aber ich möchte auch gerne mal eine ganz andere Seite hier aus den Malediven berichten.

Wir wissen alle, dass das ein absolutes Paradies ist. Viele wünschen sich hier einmal Urlaub machen zu können, zu arbeiten, ein Praktikum zu machen oder einfach mal jemals hier gewesen zu sein.
Viele sagen, du arbeitest doch im Paradies - dir muss es doch gut gehen.

Klar ist das ein rieeeeesen Faktor, damit es einem gut geht, wo man arbeitet. Aber ist es nicht so viel wichtiger wen man alles um sich hat? Seine Familie? Seine Freunde? Alle die einen lieb haben und die man selbst liebt?
Ich bin unfassbar glücklich hier, auf jeden fall - ich habe hier meine Freunde gefunden und kann es mir noch immer nicht vorstellen die am 07.August loszulassen und nie mehr mit meinen ganzen Kollegen arbeiten zu können.
Aber ich wollte eigentlich auf was ganz anderes hinaus.

Ich wurde fast jeden Tag gefragt, ob ich nicht länger bleiben möchte, das hört sich im ersten Moment vielleicht ganz gut an, aber im nächsten Moment kann ich es mir nicht vorstellen.
Ich habe es jetzt schon selbst mitbekommen, dass wenn ich eigentlich schnell nach Hause nach Deutschland möchte, das einfach nicht möglich ist. Zum mindestens nicht so schnell - wie es einem lieb ist.
Und auch im Moment ist mein Passport schon seit 7 Wochen in Male und bekomm den als und als nicht zurück.

Als ich den letzten Post geschrieben habe, habe ich überlegt ob ich das Thema noch mit rein nehme und darüber schreibe - weil genau an dem Tag noch etwas passiert ist, was mich darüber hat nachdenken lassen, aber dann habe ich entschieden, an dem Tag nicht davon zu berichten.

Am 30.07 als ich von dem Ausflug wieder heim kam, hab ich mich erstmal hingelegt, weil ich total KO war. Um ca 20 Uhr wurde ich dann von einem Duty Manager angerufen und da wurde mir berichtet, dass ein Gast von mir gestorben ist. Ganz egal wie wieso und warum - davon brauch ich hier jetzt nicht zu schreiben. Aber ja in dem Moment musste ich natürlich erstmal schlucken. Vorallem wusste ich nicht was ich antworten sollte, geschweige denn machen sollte. Ich bin natürlich dann nach einer Weile, bis ich alles irgendwie verstanden habe, direkt aufgestanden, habe mich fix umgezogen und bin zur Arbeit gegangen. An dem Tag hatte ich durch den Ausflug frei, aber ich hätte eh nicht schlafen können, also habe ich gefragt was oder wo ich helfen kann. Eine Sache gab es natürlich wo ich helfen kann - Babysitten. Es war eine Familie mit Oma, Opa, Mama, Papa und zwei Kindern. Und die Kinder mussten am Abend natürlich beschäftigt werden während die Eltern und die Oma unterwegs sind.

Um ehrlich zu sein? Ich hatte ein wenig Angst als ich vor der Tür stand und klopfen wollte. Ich hatte Angst, dass ich eventuell nicht stark sein kann für die Kinder (nebenbei: 5 und 7 Jahre alt). Doch das habe ich ganz gut gemeistert. Dadurch, dass ich dann erfahren habe, dass die Kinder noch nicht bescheid wussten, waren die Kinder gut gelaunt, wollten spielen und Fernsehen schauen und ja - wir hatten einfach unseren spass. Ich war dann dort bis um 23:00 Uhr bis die Eltern wieder kamen.

Also wie gesagt, Familie ist doch viel wichtiger als alles andere und bin froh ab August wieder bei meiner Familie zu sein und nicht 7874 km entfernt sein zu müssen.
Mal ein ganz anderes Thema, wie gesagt ich habe hin und her überlegt ob ich darüber schreibe oder nicht. Ich denke auch, dass es relativ durcheinander geworden ist, aber ich glaube ich brauchte das auch einfach mal.

Bis in 3 Wochen !

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